
Regarding Susan Sontag
Regie: Nancy D. Kates
Susan Sontag (1933–2004) gehörte zu den einflussreichsten Intellektuellen der USA und zu den hartnäckigsten Kritikern der Bush-Regierung. Bekannt wurde sie als Romanautorin, Publizistin sowie Film- und Theaterregisseurin, vor allem aber als ebenso brillante wie provokative Essayistin. Ihre Publikationen «On Photography» und «Regarding the Pain of Others» über Kriegsfotografie gehören nicht nur zu den meistzitierten, sondern auch einflussreichsten Beiträgen im fototheoretischen Kontext. Herzstück von Nancy Kates’ Dokumentarfilm bilden die kunstvoll zusammengetragenen Mitschnitte aus zahlreichen Interviews. Dazu kommen alle wichtigen, noch lebenden Weggefährten von Susan Sontag zu Wort sowie zahlreiche Schriftsteller, Künstler und Kritiker, mit denen sie im Laufe ihrer langen und erfolgreichen Karriere zusammentraf. Sontags Bisexualität war seit langem bekannt, so war sie auch vertraut mit der Subkultur des «Camp», die sie so glänzend in ihrem gleichnamigen Essay analysierte. Seit 1988 war sie mit der Fotografin Annie Leibovitz liiert. In ihrem Nachruf würdigt die Süddeutsche Zeitung Susan Sontag als «weltweit agierendes, mobiles Einsatzkommando der politisch-moralischen Reflexion, des eingreifenden Kommentars, der polemischen Aufrufe und Einsprüche». Und in Bezug auf ihren Weitblick schrieb Die Zeit: «Literatur, Film, Photographie, Bildende Kunst, Theater, Mode sind ihr gleich interessant. Wo im Sog der Spezialisierung alles auseinanderfällt, versucht sie noch einmal das nahezu Unmögliche: die Zusammenschau.» Dieter E. Zimmer, Die Zeit