Love Is Strange

USA/F 2014, 94 min, DCP, E/d-f
Regie: Ira Sachs
Darst.: John Lithgow, Alfred Molina, Marisa Tomei, Tatyana Zbirovskaya, Olya Zueva, Jason Stuart, Darren E. Burrows, Charlie Tahan u.a.

Nachdem im Juni 2011 im Staat New York die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehen möglich ist, heiraten Ben und George im Rathaus von Manhattan. Es ist ein Schritt, der dem Künstler Ben und dem Musiklehrer George, die schon seit über dreissig Jahren als Paar zusammenleben, viel bedeutet, und entsprechend festlich fällt auch die Hochzeit aus – samt anschliessender Flitterwochen. Doch als die beiden von dort zurückkommen, erfährt ihr Glück einen herben Dämpfer: Georges gut bezahlte Stelle als Chorleiter an einer katholischen Schule wurde gekündigt und mit Bens magerem Einkommen haben sie nicht mehr genug Geld, um ihr geräumiges Appartement in Chelsea bezahlen zu können. Trotz intensiver Suche nach einem günstigeren Ersatz bleibt ihnen nur noch ein Leben in Provisorien. Während George von einem benachbarten, schwulen Polizisten-Paar aufgenommen wird, kommt Ben bei der Familie seines Neffen in Brooklyn unter. Doch die neue Wohnsituation erweist sich als problematischer als gedacht. Alle versuchen, Rücksicht aufeinander zu nehmen, doch das Provisorium wird immer mehr zum Dauerzustand und strapaziert die Nerven der Beteiligten zunehmend. Mit einer Leichtigkeit, die an die Filme eines Eric Rohmer erinnert, erzählt der US-Amerikaner Ira Sachs in seinem sechsten Langspielfilm, der seine Premiere am diesjährigen Sundance Festival feierte, von den Schwierigkeiten der Liebe in Zeiten von Immobilienkrise und Gentrifizierung. «Ira Sachs und seine Figuren wissen ganz genau, dass die perfekte Ehe ein Ding von phantomhafter Schönheit ist – es gibt sie nicht, und dennoch klammern wir uns an den Glauben, dass irgendwer da draussen sie doch haben muss. Die grosse Tragödie und das Wunder dieser tragischen und wundervollen Institution Ehe besteht darin, dass sie durchaus perfekt ist – aber nur wenige Minuten im Leben. Und wenn man unbedingt diese Perfektion sehen will: In ‹Love Is Strange› kann man diese Minuten finden.» Stephanie Zacharek, The Village Voice