Einer nach dem anderen

NOR/SVE/DNK 2014, 116 min, DCP, O/d-f
Regie: Hans Petter Moland
Darst.: Stellan Skarsgård, Pål Sverre Hagen, Bruno Ganz, Birgitte Hjort Sørensen, Tobias Santelmann, Kristofer Hivju, Jakob Oftebro u.a.

Der einst aus Schweden in den eisigsten Teil Norwegens emigrierte Nils Dickmann ist ein allseits geschätzter Arbeiter, der Tag für Tag mit einem riesigen gelben Schneepflug seine Runden dreht. Er ist so beliebt, dass er als «perfekt integrierter Ausländer» kürzlich sogar zum «Bürger des Jahres» gewählt wurde. Doch als Nils kurz darauf vom Tod seines Sohnes erfährt, der von einer Drogenhändler-Gang umgebracht worden sein soll, bricht für ihn die Welt zusammen. Durch Zufall erfährt er, wo er zumindest eines der Mitglieder von besagter Drogengang antreffen kann. Der brave Mann entwickelt ungeahnte Energien und unerschöpfliche Kreativität, als es darum geht, nach und nach die ganze Bande zu liquidieren. Nils’ gnadenloser Rachefeldzug, der schliesslich auch beim cholerischen, streng vegan lebenden Oberboss mit dem Spitznamen «Der Graf» ankommt, ruft schliesslich eine konkurrierende serbische Gangsterbande auf den Plan. Von dieser bekommt Nils ungewollte und unerwartete Hilfe, denn der alternde serbische Boss (köstlich: Bruno Ganz), von allen ehrfurchtsvoll «Papa» genannt, hat ebenfalls einen Sohn an den bösen Gemüse-Fan verloren. Nach dem umwerfend witzigen Vorgängerfilm «En ganske snill mann», der ebenfalls im Kinok zu sehen war, legen Regisseur Hans Petter Moland, Drehbuchautor Kim Fupz Aakeson und Hauptdarsteller Stellan Skarsgård hier in dem ursprünglich «Kraftidioten» betitelten Film noch einen Zacken zu. Das Trio beweist in dieser Krimikomödie, die ungeniert bei «Fargo» der Gebrüder Coen und bei einigen Filmen von Quentin Tarantino Anleihen macht und das Zeug zum Kultfilm hat, einen hochentwickelten Sinn für knochentrockenen skandinavischen Humor und verrückte Einfälle, die auch einige unappetitliche Details nicht ausschliessen. Ein tolles Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte! «Ein Highlight der diesjährigen Berlinale (…). Viele kleine, lustige Details machen ‹Kraftidioten› zu einem bitterbösen Spass.» Daniel Sander, Der Spiegel