Mon roi

FR 2015, 124 min, DCP, F/d
Regie: Maïwenn
Darst.: Vincent Cassel, Emmanuelle Bercot, Louis Garrel, Isild Le Besco, Chrystèle Saint Louis Augustin, Patrick Raynal, Yann Goven, Paul Hamy u.a.

Die Frau, die der König zu seiner Königin macht, heisst Tony, ist erfolgreiche Anwältin, blitzgescheit – und dennoch stürzt sie sich in eine Amour fou mit Georgio, dem Restaurantbesitzer. Der charismatische Frauenheld will nach etlichen Affären mit Models endlich ein seriöses Leben beginnen, und so wird Tony von ihm zur Ehefrau und Mutter seiner Kinder auserwählt. Doch ihr Liebesglück ist bereits Vergangenheit, wie die Szenen zu Beginn von «Mon roi» zeigen, in denen man Tony allein in einer Reha-Klinik sieht. Sie hat beim Skifahren absichtsvoll einen Unfall herbeigeführt und will nun mit ihrer komplizierten Knieverletzung auch ihre Liebe zum drogensüchtigen und untreuen Georgio auskurieren. Vincent Cassel und Emmanuelle Bercot drehen in dieser explosiven Beziehungsstudie voll auf und lassen keine Chance für den grossen Auftritt aus. Maïwenn, mit vollem Namen Maïwenn Le Besco, stammt aus einer Künstlerfamilie, stand bereits als Kind vor der Kamera und machte als 17-Jährige durch ihre Liaison mit dem doppelt so alten Luc Besson Schlagzeilen. Sie spielte in zwei seiner Filme mit, worauf 1998 eine turbulente Trennung folgte – ein Stück weit hat sie nun diese eigene Lebensgeschichte in «Mon roi» verarbeitet. Als Regisseurin machte sie in den Schweizer Kinos bereits 2011 mit ihrem spektakulären, weitgehend improvisierten Kriminalfilm «Polisse» über die Arbeit der Pariser Polizei Furore. Mit «Mon roi» – bereits ihr fünfter Film als Regisseurin und ihr erster, in dem sie nicht selbst mitspielt – hat sich Maïwenn, die in diesen Apriltagen ihren 40. Geburtstag feiert, endgültig als eine der spannendsten und eigenwilligsten Regisseurinnen der Grande Nation etabliert. «Das Wechselbad der Gefühle, das Tony durchschreitet, markiert Maïwenn klug mit Details. So trägt Tony, als sie frisch verliebt ist und die Libido glüht, gerne einen roten Pullover, später, als der Verstand über die Emotionen triumphiert, einen blauen. ‹Mon roi› ist ein intensives Drama über die Schwierigkeit des Loslassens. Ein Film am Puls des Lebens.» Christian Jungen, Frame