Valley of Love

F/B 2015, 91 min, DCP, O/d
Regie: Guillaume Nicloux
Darst.: Isabelle Huppert, Gérard Depardieu, Dan Warner, Aurélia Thiérrée, Dionne Houle u.a.

Die Protagonisten im neuen Film von Guillaume Nicloux («La Religieuse») heissen gleich wie ihre Darsteller und haben denselben Beruf – Gérard (Depardieu) und Isabelle (Huppert) sind bekannte Schauspieler. Vor vielen Jahren waren sie ein Paar, nun treffen sie sich wieder im Death-Valley-Nationalpark. Anlass ist der Abschiedsbrief ihres Sohnes Michael, der Selbstmord beging und die Eltern an diesen Ort bestellte. Der Brief enthält auch das geheimnisvolle Versprechen, dass sie ihm noch einmal begegnen würden, wenn sie sich an seine Anweisungen halten und die von ihm angegebenen Orte besuchen. Isabelle ist davon überzeugt, Gérard würde am liebsten sofort wieder abreisen. Während die Sonne unerbittlich herunterbrennt und die Zeit stillzustehen scheint, findet eine behutsame Annäherung der beiden statt. «Valley of Love» ist ein Kammerspiel mit zwei grossartigen Schauspielern. 35 Jahre ist es her, seit die beiden zum letzten Mal in «Loulou» von Maurice Pialat gemeinsam vor der Kamera standen. «Schnaufend schiebt Gérard Depardieu seinen massigen Körper durchs Bild. Wenn er in der Wüste schwitzend auf einem Klappstühlchen sitzt, wirkt er wie eine Mischung aus Berg und Buddha, und die ohnehin winzige Huppert scheint neben ihm noch zarter und kleiner zu sein. Aber so mächtig Depardieus Körper sein mag, so sanft und zurückgenommen, ja buchstäblich schwerelos spielt er für seine Partnerin, die in ganz anderem Sinne eine Gigantin ist. (…) Und man muss einfach gesehen haben, mit welch zärtlicher Amüsiertheit sie sein Hemd mit dem albernen Ananasmuster betrachtet. Es ist auch die Verbundenheit zweier wunderbarer Schauspieler, die einander tragen, so massig der eine und so zart die andere ist. Hoffentlich warten die beiden nicht wieder 35 Jahre.» Katja Nicodemus, Die Zeit