Francofonia

F/D/NL 2015, 88 min, DCP, O/d-f
Regie: Alexander Sokurov
Darst.: Louis-Do de Lencquesaing, Benjamin Utzerath, Vincent Nemeth, Johanna Korthals Altes, Andrey Chelpanov, Alexander Sokurow u.a.

Der Louvre zur Zeit der deutschen Besatzung: Eines Tages steht der Direktor Jacques Jaujard in seinem Büro plötzlich Franziskus Graf Wolff-Metternich gegenüber, dem Leiter des sogenannten «Kunstschutzes» der Wehrmacht. Politisch in verschiedenen Lagern, werden sie zu Komplizen, als es um die Rettung der Schätze des Museums vor dem Zugriff der deutschen Invasoren geht. Das Museum als Schauplatz der Geschichte und Arche des kulturellen Gedächtnisses hat Alexander Sokurow bereits in «Russian Ark» in magische Bilder gefasst in einer einzigen, 90-minütigen Einstellung. «Francofonia» dagegen ist eine betörende Collage, ein sich souverän in Raum und Zeit bewegender Essay über Kunst und Macht, Geschichte und Schönheit und lässt einmal mehr auf unnachahmliche Weise erleben, dass ein Museum unendlich viel mehr ist als ein Ort zur Aufbewahrung von Kunstexponaten. Parallel zu den historischen Ereignissen zeigt Sokurow Aufnahmen aus seinem Arbeitszimmer, wo er ein Skype-Gespräch führt mit einem Schiffskapitän, der mit einem Containerfrachter voller Kunstwerke in Seenot gerät. «Kühn und souverän, ein faszinierender Essay, eine Meditation über Kunst, Geschichte und die Idee der Menschheit von sich selbst. Mit diesem raffinierten, komplexen, komplett fesselnden Film hat Alexander Sokurow nach ‹Russian Ark› erneut eine traumhafte Nacht im Museum geschaffen, ein cineastisches Prosagedicht, das Wochenschau-Material mit geisterhaft schwebenden Bildern von den Strassen des heutigen Paris und inszenierten Spielszenen verwebt. Marianne sitzt neben Napoleon und betrachtet eingehend die Mona Lisa – was für ein Luxus, dies ohne Besuchermassen tun zu können!» The Guardian