
Die weisse Arche
Regie: Edwin Beeler
Mitw.: Monika Dreier, Sam Hess, Eugen Bollin, Alfons Bachmann, Fromund Balmer, Gabriel Egloff, Martin Germann, Patrick Schäfli u.a.
«Die weisse Arche» ist für den 58-jährigen Regisseur Edwin Beeler ein Versuch, sich mit dem Thema Spiritualität auseinanderzusetzen. Zunehmend konfrontiert mit dem Tod von Verwandten und Freunden und der eigenen Sterblichkeit, stellt er sich die Frage nach den letzten Dingen. «Die weisse Arche» ist nach «Arme Seelen» und «Bruder Klaus» der letzte Teil einer Filmtrilogie über Volksfrömmigkeit, Transzendenz und identitätsbildende und sagenhafte Elemente der (Zentral-)Schweizer Geschichte. Der Film begleitet in essayistischer Form verschiedene Persönlichkeiten, die nach spiritueller Erkenntnis suchen und dem Tod und seiner Unvermeidbarkeit ins Gesicht sehen. Monika Dreier, Pflegefachfrau, hatte ein Nahtoderlebnis, als sie von einer Lawine verschüttet wurde; seither hat sie keine Angst mehr vor Schmerzen und vor dem Tod – das spüren auch die Demenzkranken, die sie mit unendlicher Geduld und grossem Einfühlungsvermögen pflegt. Bruder Martin im Kapuzinerkloster in Schwyz begleitet Schwerkranke und Sterbende und spricht ihnen Trost und Mut zu. Sam Hess, Heiler und Mystiker aus Engelberg, weist Seelen, die noch der materiellen Welt ihres vergangenen Erdenlebens verhaftet sind, den Weg ins Jenseits und befreit so Häuser und Wohnungen von Geistern. «Inspiriert von Niklaus Meienbergs Erzählung ‹O du weisse Arche am Rand des Gebirges› (…) verdichtet der Film dokumentarische Geschichten mit eindrücklichen Naturbildern. Es sind Bilder des Verdrängten, des halb oder ganz Unbewussten, die der rationale Mensch entsorgen muss, weil keine Antwort rational zufriedenstellt. So wird der Film ein Kontrastprogramm zu den Nachrichtenbildern und zum Zeitvertreib, die den Raum der Öffentlichkeit besetzen. Wer sich auf eine andere Wirklichkeit einlässt, zählt nicht immer zu den einfachsten Zeitgenossen. Doch es sind Menschen, die Wege zum Spirituellen, Geistigen und Transzendenten offenhalten. Auch diese Dimensionen gehören zu unserer Geschichte und Identität. Erwin Koller, Theologe, Journalist und langjähriger Leiter der «Sternstunde» SRF