Godard et les hommes

Masculin féminin

FR/SE 1965, 110 Min., 35 mm, F/d, ab 18 Jahren
Regie: Jean-Luc Godard
Darst.: Jean-Pierre Léaud, Chantal Goya, Marlène Jobert, Michel Debord, Catherine-Isabelle Duport, Evabritt Strandberg, Birger Malmsten, Brigitte Bardot, Françoise Hardy u.a.

Paul ist frisch aus dem Militärdienst zurück, jobbt bei einer Zeitung und engagiert sich zusammen mit seinem Freund Robert gegen den Vietnamkrieg. Er verliebt sich in die hübsche Madeleine, die von einer Karriere als Popsängerin träumt und gerade ihre erste Schallplatte aufnimmt. Seine Avancen lassen sie zunächst ungerührt. Erst als Paul von seinem Vermieter vor die Türe gesetzt wird, nimmt sie ihn bei sich in der Wohnung auf, die sie mit ihren Freundinnen Catherine und Elisabeth teilt, und sie werden ein Paar. Schon bald interessiert sich Robert für Catherine, die aber auch ein Auge auf Paul geworfen hat … Mit «Masculin féminin» läutet Jean-Luc Godard seine essayistische Phase ein und zeichnet ein poetisches Porträt der Pariser Jugend Mitte der 1960er-Jahre, die verloren scheint zwischen zaghaft aufkeimender politischer Aufbruchstimmung und den Verführungen der amerikanischen Popkultur. Im Auftrag eines Meinungsforschungsinstituts lässt er den jungen Jean-Pierre Léaud, der für die Rolle des naiv-neurotischen Paul an der Berlinale 1966 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde, den Zeitgeist zwischen Pop, Politik, Konsum und Protest erkunden. Harry Tomicek schreibt auf film.at: «‹Masculin féminin› handelt von zwei Schnitten Wirklichkeit: ‹Paris im Wahlwinter 1965/66› und ‹Frankreichs Jugendliche zwischen 17 und 20›. Godard praktiziert Kino-Soziologie – er zeigt das Einzelne, Einmalige, Besondere, auch das Banale, Nichtssagende, Zufällige. Splitter aus dem Leben fünf junger Pariser, den ‹Kindern von Marx und Coca-Cola› (wie der deutsche Untertitel des Films lautet). All dies frei nach zwei Novellen von Maupassant, aus denen Erzähltrümmer geworden sind – oder aber ‹15 präzise Ereignisse›, eine Ciné-Zeitschrift, ein Essay aus Fragmenten, eine Bruchstück-Anthologie über Denkmuster, Sprechweisen, Slogans, Phrasen, Parolen, Spleens, Nöte, Verhaltensarten, sexuelle Gebräuche, Moden, Normen einer von Konsum, Kino, katastrophaler Vereinzelung, Reklame und Informationskatarakten beglückten oder sterilisierten Jugend. Vietnam ist fern, das Chaos ringsum, die Beruhigung allmächtig, das Lügen leicht gemacht, die Geräusche der Stadt ebenso omnipräsent wie die Ohnmacht.»

 

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