Banel & Adama
Regie: Ramata-Toulaye Sy
Darst.: Khady Mane, Mamadou Diallo, Binta Racine Sy, Moussa Sow, Ndiabel Diallo, Oumar Samba Dia, Amadou Ndiaye, Amadou Hady Sall, Chérif Diallo, Nima Ba u.a.
Die knapp 20-jährigen Banel und Adama leben in einem abgelegenen Dorf im Norden von Senegal. Sie sind verheiratet, lieben sich innig und träumen von einem eigenständigen Leben abseits von ihren Familien und den sozialen Verpflichtungen der Gemeinschaft. Treibende Kraft für ein selbstbestimmtes Leben ist die rebellische Banel, die sich nicht den traditionellen weiblichen Rollenbildern fügen will. Sie will nicht Haus, Garten und Kinder versorgen, sondern gemeinsam mit Adama das Vieh hüten. Sie ist es auch, die ihn bestärkt, auf das Amt des Häuptlings zu verzichten, obwohl ihn die Erbfolge als zukünftiges Oberhaupt vorsieht. Als er den Ältestenrat darüber informiert, gerät die Gemeinschaft in Aufruhr. Als in der Folge der Regen ausbleibt und das Dorf von Dürre und einem unerwarteten Viehsterben heimgesucht wird, beginnen sich die Konflikte zuzuspitzen – nicht nur in der Dorfgemeinschaft, sondern auch zwischen Banel und Adama … Der Erstling der senegalesischen Regisseurin Ramata-Toulaye Sy wurde 2023 in den Wettbewerb von Cannes eingeladen. In ihrem bildgewaltigen Debüt, das immer wieder von magischen Momenten durchsetzt ist, erzählt sie von einer verzehrenden Liebe und den verheerenden Folgen des Klimawandels auf eine fragile Gemeinschaft. Über ihren Film sagt sie: «Ich wollte die grösste afrikanische Liebesgeschichte erzählen, die je geschrieben wurde. Eine Geschichte wie Romeo und Julia, aber mit einer Julia, die zur Lady Macbeth mutiert. Ich hatte Lust, die Figur als komplexen und tiefgründigen Tragödiencharakter anzulegen.» Meret Ruggle schreibt im Trigon-Magazin: «Mit ‹Banel & Adana› hat Sy ihren Namen auf die Liste von Filmschaffenden gesetzt, die man im Auge behalten sollte. Gespickt mit einer Prise magischen Realismus und viel Poesie gestaltet sie ein wahres Filmjuwel. Satte Farben und eine lebendige Geräuschkulisse weichen mehr und mehr der mageren Farbpalette einer Wüstenlandschaft; mit dem Austrocknen der Natur verschwinden auch die Nebengeräusche, das Plätschern des Wassers, das Flirren der Weide, das Turteln der Verliebten. (…) Der Film macht deutlich, was der Klimawandel mit Gesellschaften anstellt, die überwiegend selbstversorgend und auf ihre Land- und Viehwirtschaft angewiesen sind.»