Wicked Little Letters

In den 1920er-Jahren wird der beschauliche britische Küstenort Littlehampton von einem Skandal erschüttert. Einige Bewohner:innen – darunter auch Edith Swan – erhalten anonyme Briefe voll bösartiger und obszöner Beschimpfungen. Edith ist nicht mehr die Jüngste; sie ist unverheiratet und steht noch immer unter der Fuchtel ihrer erzkonservativen und bigotten Eltern. Ihr selbstherrlicher Vater fordert eine sofortige Aufklärung des Falls, wobei Ediths Nachbarin Rose schnell in Verdacht gerät. Rose ist das pure Gegenteil von Edith: Die alleinerziehende Mutter schlägt sich mit Elan und Lebensfreude durch den Alltag und nimmt kein Blatt vor den Mund. Während die männlichen Vertreter der lokalen Polizeistation ihrer Pflicht nur zögerlich nachkommen, beginnt «woman police officer» Gladys Moss, die sich ständig rassistische und sexistische Bemerkungen ihrer Kollegen anhören muss, umgehend mit den Ermittlungen und ist schnell überzeugt, dass Rose die Briefe nicht verfasst haben kann. Als Rose verhaftet wird und wegen ihrer «lockeren Moral» auch das Sorgerecht für ihre Tochter zu verlieren droht, greifen Gladys und eine bunte Truppe streitbarer Frauen des Ortes ein, um Rose zu helfen und den wahren Schuldigen zu finden. «Wicked Little Letters» basiert auf einer wahren Geschichte und ist der dritte Spielfilm der britischen Theater- und Filmregisseurin Thea Sharrock, die mit ihrem Spielfilmdebüt «Me Before You» 2016 einen Kassenhit landete. In der Hauptrolle des neuen Films, der seine Weltpremiere 2023 am Toronto International Film Festival feierte, glänzen Oscarpreisträgerin Olivia Colman, Jessie Buckley und Timothy Spall. Jane Schoettle schreibt für das Toronto International Film Festival: «Was wie ein Dorfkrimi beginnt, entwickelt sich zu einer tiefergreifenden Aussage über die erstickenden sozialen Restriktionen, denen Frauen ausgesetzt waren, und zeigt auch die möglichen tragischen Folgen auf. (…) Regisseurin Thea Sharrock gelingt das Kunststück, auch den dunkleren Untertönen der Geschichte wie Frauenfeindlichkeit, Bigotterie sowie Repression Raum zu geben, und dies alles in eine temporeiche schwarze Komödie mit überraschenden Wendungen zu packen.»

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