Love Lies Bleeding
Regie: Rose Glass
Darst.: Kristen Stewart, Katy O’Brian, Ed Harris, Dave Franco, Anna Baryshnikov, Jena Malone, Eldon Jones, Catherine Haun, Orion Carrington, Matthew Blood-Smyth u.a.
Die ehrgeizige Jackie will als Bodybuilderin erfolgreich werden und ist unterwegs nach Las Vegas, um dort an einem Wettbewerb teilzunehmen. Auf der Durchreise landet sie in einer Kleinstadt in New Mexico und lernt dort die verschlossene Fitnessstudio-Managerin Lou kennen. Die beiden ungleichen Frauen verlieben sich leidenschaftlich ineinander – und bringen damit eine Gewaltspirale ins Rollen. Denn Gewalt hat in Lous Familie Tradition: Ihr Vater ist durch illegalen Waffenhandel reich geworden und hält im kriminellen Milieu die Fäden in der Hand, und die Aggressionen ihres Schwagers JJ lassen sich regelmässig am Gesicht von Lous Schwester Beth ablesen. Kein Wunder, dass Lou beiden lieber aus dem Weg geht. Bis Beth im Krankenhaus landet und die durch Steroide aufgeputschte Jackie beschliesst, JJ zur Rechenschaft zu ziehen … In einem explosiven Mix aus queerer Love-Story und tarantinoeskem Revenge-Thriller inszeniert die gefeierte britische Regisseurin Rose Glass ein klassisches Midnight Movie, das die Grenzen zwischen persönlicher Befreiung und selbstzerstörerischer Leidenschaft verschwimmen lässt, und schickt ihre zwei fantastischen Hauptdarstellerinnen Kristen Stewart und Katy M. O’Brian mit einem pulsierenden 1980er-Jahre-Soundtrack so lustvoll wie kompromisslos auf einen energiegeladenen Trip voll tiefschwarzem Humor und zügelloser Gewalt. Arabella Wintermayr schreibt in der taz: «Inmitten des puren Pulps setzt ‹Love Lies Bleeding› zu einer der wohl ungewöhnlichsten lesbischen Liebesgeschichten an, die je erzählt wurden. (…) Nichts wird so sehr von diesem Film in Erinnerung bleiben wie seine ebenso stilsichere wie selbstbewusste Inszenierung der freimütigen Sinnlichkeit zwischen den beiden Frauen. Zwar kennt Lous und Jackies turbulente Liebe sicherlich keinerlei gesundes Mass, noch folgen die beiden Liebenden irgendwelchen moralischen Gesetzen abseits ihrer eigenen. Glücklicherweise aber sind Filme weder als Beziehungsratgeber misszuverstehen, noch unterliegt das Handeln ihrer Figuren dem kategorischen Imperativ. ‹Love Lies Bleeding› ist dreckig, düster, sexy, unerschrocken – und für das lesbische Kino, das meist noch immer allzu handzahm und versöhnlich daherkommt, nichts weniger als ein Befreiungsschlag.»