Premierenfilm

Tout s’est bien passé

FR/BE 2021, 113 Min., DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: François Ozon
Darst.: Sophie Marceau, André Dussollier, Géraldine Pailhas, Charlotte Rampling, Eric Caravaca, Hanna Schygulla, Grégory Gadebois, Judith Magre, Jacques Nolot u.a.

Die erfolgreiche Pariser Schriftstellerin Emmanuèle Bernheim erhält aus dem Spital einen Anruf, dass ihr 85-jähriger Vater André nach einem Hirnschlag auf der Intensivstation liegt. Bald wird klar, dass der bis anhin ungemein vife und lebenslustige alte Herr fortan ein schwerer Pflegefall sein wird. Allerdings ist André geistig noch hellwach und unter gar keinen Umständen dazu bereit, in der ihm noch verbleibenden Lebenszeit in einer Institution dahinzudämmern. Doch er weiss auch, dass Sterbehilfe in Frankreich verboten ist und er dafür in die Schweiz reisen müsste. Basierend auf dem gleichnamigen, 2014 erschienenen autobiografischen Roman der Schriftstellerin Emmanuèle Bernheim, die darin schildert, wie sie ihrem 88-jährigen Vater, dem Pariser Kunstsammler André Bernheim, auf dessen Bitte zu einem assistierten Freitod in der Schweiz verhalf, ist «Tout s’est bien passé» ein bewegendes Vater-Tochter-Drama über «das Paradox eines Mannes, der sterben möchte, weil er das Leben liebt», wie es François Ozon ausdrückt. Emmanuèle Bernheim, die drei Jahre nach Erscheinen ihres Buches mit nur 61 Jahren starb, war mit Ozon befreundet und hatte für ihn die Drehbücher zu «Sous le sable», «5x2» und «Swimming Pool» geschrieben. Seit Ozon 1998 mit der Satire «Sitcom» seinen ersten langen Spielfilm realisierte, bringt er fast Jahr für Jahr ein neues fiktionales Werk heraus und verblüfft dabei immer durch seine ungeheure stilistische und thematische Vielfalt, gepaart mit inszenatorischer Eleganz. Neben der geradezu brennenden Emotionalität besticht «Tout s’est bien passé», sein mittlerweile zwanzigster Langspielfilm, vor allem durch diese Eleganz, die ihn einmal mehr als den wohl ungewöhnlichsten französischen Regisseur seiner Generation auszeichnet. Mit Sophie Marceau und André Dussollier als grossartig aufspielendem Vater-Tochter-Paar und Hanna Schygulla in einer Nebenrolle als so spröde wie herzliche Schweizer Sterbehelferin ist dieser Film mit drei Schauspiellegenden besetzt. Tim Grierson schreibt in Screen Daily: «Mit hervorragendem Understatement kommuniziert diese Emmanuèle ihre scheinbar unerschöpfliche Geduld und deutet gleichzeitig all die ungelösten Gefühle an, die sie für diesen unmöglichen Mann hat.»

 

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