David Bowie – Der Mann, der vom Himmel fiel

Schöner Gigolo, armer Gigolo

BRD 1978, 105 Min., DCP, E/d, ab 12 Jahren
Regie: David Hemmings
Darst.: David Bowie, Sydne Rome, Kim Novak, David Hemmings, Maria Schell, Curd Jürgens, Erika Pluhar, Marlene Dietrich, Hilde Weissner, Werner Pochat u.a.

Berlin in den 1920er-Jahren: Nach Ende des Ersten Weltkriegs kehrt Paul von Przygodski, ein junger Leutnant aus preussischer Adelsfamilie, unverrichteter Dinge nach Hause zurück. In den letzten Tagen des Krieges eingezogen, hatte er von Ruhm und Heldentum geträumt. Aber er kam nur rechtzeitig zur letzten Explosion im Schützengraben an und wachte in einem französischen Krankenhaus wieder auf. Zurück bei seiner Familie, muss Paul mit Entsetzen feststellen, dass diese nach Verlust ihres Vermögens die hochherrschaftliche Stadtvilla in eine Pension umgewandelt hat. Die Mutter schuftet für den Lebensunterhalt in einem türkischen Bad, der Vater ist seit Ausrufung der Weimarer Republik in eine Art Schockstarre verfallen. Während Pauls Jugendfreundin, die lebensfrohe Nachbarstochter Cilly, die Gunst der Stunde für eine Show-Karriere zu nutzen weiss, hat Paul Schwierigkeiten, in den Wirren der neuen Zeit Fuss zu fassen. Der Zerfall der alten Werte irritiert ihn. Ziel- und arbeitslos lässt er sich treiben, während sein ehemaliger Hauptmann ihn drängt, der NSDAP beizutreten. In einer Gesellschaft, in der letztlich jeder käuflich ist, wird Paul schliesslich, von einem Zufallsbekannten ins Milieu eingeführt, einer der Gigolos im halbseidenen Etablissement der Baroness von Semering. Ob seiner Verletzlichkeit bei den älteren Damen beliebt, erwirbt er sich in kurzer Zeit den Ruf eines ebenso diskreten wie geistreichen Liebhabers. Doch sein Spiel mit der Dekadenz ist nicht von Dauer … Mit internationalem Staraufgebot zeichnete der englische Schauspieler David Hemmings («Blow-Up») in seinem Regiedebüt – frei angelehnt an Erich Kästners Roman «Fabian» – ein streiflichtartiges Gesellschaftspanorama der Weimarer Republik. Der junge David Bowie glänzt in dem einzigen Film, den er in seiner Berliner Zeit drehte, als desillusionierter Gigolo. Maria Schell rührt als herzhaft zupackende Mutter, Kim Novak gibt die verführerische Generalswitwe, Curd Jürgens den prinzlichen Rivalen und die grosse Marlene Dietrich hat als alternde Baroness ihren letzten Auftritt und haucht zum Abschied «Just a Gigolo». Ein Dokument!

 

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