Cinema Italiano

I predatori

IT 2020, 109 Min., DCP, O/d, ab 16 Jahren
Regie: Pietro Castellitto
Darst.: Massimo Popolizio, Manuela Mandracchia, Giorgio Montanini, Pietro Castellitto, Dario Cassini, Anita Caprioli, Marzia Ubaldi, Giulia Petrini, Liliana Fiorelli u.a.

Es ist früh am Morgen, alles ist ruhig in Ostia am Meer. Ein zwielichtiger junger Mann klopft an die Türe einer älteren Frau und will ihr eine überteuerte Uhr aufschwatzen. Anderswo wird ein junger Assistenzprofessor der Philosophie aus einem Forschungsprojekt gedrängt, bei dem es um die Exhumierung Nietzsches geht. Zwei Betrogene aus zwei komplett unterschiedlichen Familien: die Pavones und die Vismaras. Gutsituierte, bürgerliche Intellektuelle die einen, neofaschistische Proletarier mit subversiven Tendenzen die anderen. Gemeinsam haben sie nur eines: Sie leben im selben Dschungel: Rom. Ein dummer Unfall führt diese beiden Clans zusammen – und auf Kollisionskurs. Bald wird sich herausstellen, dass alle Geheimnisse haben und niemand ist, wie er scheint. Letztlich sind sie alle die titelgebenden Raubtiere. Es ist ein explosives Debüt, das der 29-jährige Pietro Castellitto als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller auf die Leinwand wirft. Tiefschwarzer Humor, Kapitalismuskritik und eine virtuose Erzählstruktur, bei der sich die einzelnen Puzzleteilchen erst am Schluss zu einem Ganzen zusammenfügen. Bei den Filmfestspielen von Venedig 2020 wurde der Filmemacher mit dem Premio Orizzonti für das beste Drehbuch belohnt und im Jahr darauf beim italienischen Filmpreis mit gleich zwei David di Donatello Awards – als bester Nachwuchsregisseur und für das beste Drehbuch. Emiliano Morreale schreibt in La Repubblica: «Von der ersten Szene an führt die virtuose Bewegung der Kamera wie bei einem Staffellauf zahlreiche Figuren auf der Strasse zusammen. Damit stellt Regiedebütant Pietro Castellitto quasi sein Projekt vor. Der Film ist eine Komödie, die auf Gags und derben Wortwitz setzt, doch auch auf die Inszenierung von Zeit und Raum. Der aufsehenerregende Stil eines Neulings, der auf sich aufmerksam machen will, aber ganz offen, elegant und nie effekthascherisch. Der Anfang verdeutlicht sofort den kollektiven Charakter der Handlung. Zwei Grossfamilien, deren Wege sich berühren und kreuzen, alles in einer Art permanenter und tatsächlicher Lüge. Der Stil prägt auch den Humor, mit Grossaufnahmen, dem Einsatz von leeren Räumen, Film- und Musikzitaten von Bresson bis Bob Dylan.»

 

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