Cinema Italiano

Genitori quasi perfetti

IT 2019, 87 Min., DCP, O/d, ab 16 Jahren
Regie: Laura Chiossone
Darst.: Anna Foglietta, Paolo Calabresi, Lucia Mascino, Marina Rocco, Francesco Turbanti, Elena Radonicich, Paolo Mazzarelli, Marina Occhionero, Nicolò Costa u.a.

Simona liebt ihren Sohn Filippo über alles; trotzdem fühlt sie sich als alleinerziehende Mutter oft überfordert. Das beginnt mit der Whatsapp-Gruppe seiner Schule, in der manche Eltern offensichtlich über genügend freie Zeit verfügen, um ständig Kommentare abzugeben. In wenigen Tagen steht Filippos achter Geburtstag bevor, zu dem er seine ganze Klasse eingeladen hat. Die Vorbereitungen bringen Simona beinahe an den Rand eines Nervenzusammenbruchs, denn alles soll perfekt sein. Schliesslich ist alles soweit: Die Wohnung ist aufgeräumt, die bunten Ballone sind aufgeblasen und die verkleideten Kinder stehen vor der Tür. Diese werden von ihren Eltern begleitet: einer modebewussten Kosmetikerin, einer queeren Mutter, einem arbeitslosen Vater, einem geschiedenen Manager und einem Elternpaar, das aus einem cinephilen Intellektuellen und seiner streng vegan lebenden Ehefrau besteht. Während die Kinder im Wohnzimmer spielen und auf die gebuchte Animatorin warten, vertreiben sich die Erwachsenen in der Küche die Zeit mit Small Talk – krampfhaft bemüht, die unterschiedlichen Werte und Haltungen zu respektieren und thematisch nicht auf Glatteis zu geraten. Es ist offenkundig, dass es nur darum geht, wer von den Eltern sich besser um seine Kinder kümmert. Und wie bei der unablässig tropfenden Wohnzimmerdecke ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Dämme brechen … Die Mailänder Regisseurin Laura Chiossone ist selbst zweifache Mutter. Ihr Film beruhe auf eigenen Erfahrungen, sagt sie: «Ich musste feststellen, dass man als Eltern plötzlich wieder von vorne anfängt, in einem neuen Umfeld und in einer völlig neuen Rolle.» In ihrer zweiten Regiearbeit wirft sie einen satirischen Blick auf einen bunten Querschnitt der heutigen Gesellschaft. Unterstützt von einem bestens aufgelegten Darstellerensemble sorgt sie mit «Fast perfekte Eltern» – so der deutsche Titel – für ein turbulentes Kinovergnügen. «Eine köstliche Komödie», schreibt Manuela Caserta in L’Espresso, «die die Ängste und Neurosen heutiger Eltern in Szene setzt.»

 

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