Film im Film

Varda par Agnès

FR 2018, 115 min, DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: Agnès Varda
Mitw.: Agnès Varda, Sandrine Bonnaire, Hervé Chandès, Nurith Aviv, Esther Levesque u.a.

Im Februar 2019 präsentierte Agnès Varda im Alter von 90 Jahren auf der Berlinale als Weltpremiere ihren Film «Varda par Agnès», der in Form einer assoziativen Collage einen grosszügigen Einblick in ihr Schaffen gibt. Das Festival zeichnete die Wegbereiterin der Nouvelle Vague mit dem Ehrenpreis, der Berlinale Kamera, aus. Agnès Varda sagte in ihrer berührenden Dankesrede: «Ich muss mich darauf vorbereiten, Adieu zu sagen.» Einen Monat später, am 29. März 2019, starb sie an Krebs. Ihr letzter Film ist nicht nur das grosszügige Vermächtnis einer herausragenden Künstlerin, sondern ein Geschenk an das Publikum. Es ist eine Liebeserklärung an das Leben und das Filmemachen, eine fesselnde Schule des Sehens und des Staunens, erhellend und berührend zugleich. Die Filmemacherin, die sich hier ein letztes Mal als grosse Erzählerin erweist, gestaltet eine intime Werkschau, die sich aus verschiedenen öffentlichen Auftritten zusammensetzt, bei denen sie lustvoll über ihre Arbeit spricht, ergänzt mit Ausschnitten aus ihren Filmen, Fotos und einigen neu gedrehten Szenen. Wunderbar beispielsweise die erneute Begegnung mit Sandrine Bonnaire an einem der Drehorte von «Sans toit ni loi» (1985), mit dem die damals 17-jährige Schauspielerin berühmt wurde und Agnès Varda ihren grössten Erfolg feiern konnte. Eine Entdeckung sind in «Varda par Agnès» ihre frühen Fotoarbeiten sowie insbesondere ihre Installationen, welche die sehr aktive Künstlerin in ihren späteren Jahren schuf, darunter eine Art Gartenhäuschen, das sie in die originalen 35mm-Streifen ihres Films «Le Bonheur» (1965) kleidete. Egal ob Fotografien, Filme oder Werke für Museen, stets ist ihre Liebe und ihr Interesse für die Menschen, ihr engagierter, lebensfroher Feminismus und ihr warmherziger Humor zu spüren. «Varda par Agnès» ist «eine abenteuerliche, heitere, poetische Reise durch ein sechs Jahrzehnte umspannendes Werk», schreibt Katja Nicodemus in Die Zeit.

 

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