Verdingkinder reden

Lisa und Yvonne

Regie: Jeannette Fischer, Jens-Peter Rövekamp, CH 2010, 75 min, Dialekt.
Was geschieht mit der Tochter, wenn die Mutter die Liebe nie erfahren durfte? Lisa ist heute 62 Jahre alt, pensioniert. Sie war ein kleines Mädchen, als sie verdingt wurde. Im Alter von neun Jahren wurde sie von ihrer Mutter in eine fremde Bauernfamilie gegeben, um dort als Pflegekind zu arbeiten. Bis 1963 lebte sie in drei verschiedenen Familien im Kanton Thurgau. Immer wieder wurde sie weitergereicht, wie ein Ding und nicht wie ein Kind mit Gefühlen, Herz und Seele. Lisa: «Ich habe einfach nicht gemerkt, dass ich existiere. Ich habe nur für die anderen existiert. Ich musste auch meiner Tochter gestehen, dass sie alles für mich ist im Leben, aber richtig lieben, nein, das kann ich nicht. Ich kenne dieses Gefühl gar nicht.» Lisas Tochter Yvonne ist 37 Jahre alt, sie arbeitet als Lehrerin in Basel. Es ist erschütternd zu sehen, wie sehr sie unter den Verletzungen leidet, die ihrer Mutter angetan wurden, und wie sehr die Mutter-Tochter-Beziehung davon geprägt ist.
Nach der Vorstellung unterhält sich Monika Mähr, Kuratorin Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, mit der Regisseurin und Psychoanalytikerin Jeannette Fischer.

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