Simone Veil – Ein Leben für Europa

FR/BE 2021, 141 Min., DCP, F/d, ab 14 Jahren
Regie: Oliver Dahan
Darst.: Elsa Zylberstein, Rebecca Marder, Élodie Bouchez, Judith Chemla, Sylvie Testud, Olivier Gourmet, Mathieu Spinosi, Philippe Lellouche, Bastien Bouillon, Lubna Azabal u.a.

Der Spielfilm beleuchtet das Schicksal einer aussergewöhnlichen Frau, die in Frankreich längst zur Ikone geworden ist: die Politikerin und Holocaust-Überlebende Simone Veil. Als junge Frau überlebte sie das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und die Todesmärsche; ihre Mutter, ihr Vater und ihr Bruder kamen um. Geprägt durch diese Erfahrungen, kämpfte sie ihr Leben lang gegen jede Form der Ungerechtigkeit und setzte sich für weibliche Selbstbestimmung sowie ein geeintes Europa ein. Mit ihrer Charakterstärke, ihrem rebellischen Geist und ihrem innovativen Denken prägte sie die französische und europäische Geschichte nachhaltig. Ihr Mut ist beeindruckend: Zwei Jahre nach ihrer Rückkehr aus Deutschland begleitet sie ihren Mann nach Stuttgart. Gegen seinen Willen beginnt die zweifache Mutter eine Ausbildung zur Anwältin. Als Richterin setzt sie sich für eine würdevolle Behandlung der Häftlinge in französischen und algerischen Gefängnissen ein. Vor einem nur aus Männern bestehenden Parlament kämpft sie als Gesundheitsministerin für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und einen erleichterten Zugang zu Verhütungsmitteln. Trotz übelster Anfeindungen schafft sie es, die Fristenregelung, die nach ihr benannte «Loi Veil», 1975 gesetzlich zu verankern. 1979 wird sie als erste Frau zur Präsidentin des Europaparlaments gewählt. Olivier Dahan, der bereits die Biografien von Grace Kelly («Grace of Monaco») und Édith Piaf («La Vie en rose») verfilmte, würdigt die Vita und das Vermächtnis dieser leidenschaftlichen Kämpferin in einer mitreissenden Hommage. Die Hauptrollen hat er mit zwei herausragenden Schauspielerinnen besetzt: Rebecca Marder übernimmt den Part der jungen Protagonistin, Elsa Zylberstein leiht der älteren Simone Veil ihr Gesicht. Ihre Ähnlichkeit mit der realen Figur ist so verblüffend, dass Veils Söhne erschüttert waren. Rania Hoballah schreibt auf tf1info.fr: «Weit entfernt vom klassischen Biopic bietet Dahans Film ein intimes und zugleich grossartiges Porträt einer Frau, deren Leben von Tragödien, vor allem aber von Kämpfen, die unsere Gesellschaft gezeichnet haben, geprägt war.»