Arne Jacobsen’s Modern Denmark

DK 2021, 59 Min., DCP, O/d, ab 12 Jahren
Regie: Lars Rønnow Torp

Der Dokumentarfilm über Leben und Werk des dänischen Architekten und Designpioniers Arne Jacobsen (1902–1971) ist eine Produktion des Dänischen Rundfunks (DR) aus dem Jahr 2021. Chronologisch folgt er den Stationen von Jacobsens Karriere, vom verspielten Entwurf für ein Haus der Zukunft (1929) bis zum anfangs verpönten, nun legendären SAS Royal Hotel (1960) in Kopenhagen, dem laut zeitgenössischen Pressestimmen «hässlichsten Gebäude der Stadt». Bis heute – mehr als 50 Jahre nach seinem Tod – prägen seine Schulen, Rathäuser und Bibliotheken sowie einige seiner Möbelentwürfe das moderne Dänemark. Arne Jacobsens Bauten zeichnen sich durch Funktionalität sowie klare, geometrische Formen mit Sinn für Rhythmus und Proportion aus; er war ein Visionär mit Gespür für die Trends der Zukunft. Besonders offen zeigte er sich für neue Impulse aus dem Ausland, ohne dabei die Verbindung zur Bautradition seines Heimatlandes zu verlieren. In den 1930er-Jahren reiste er durch Europa und hielt seine Eindrücke mittels Fotografie und Filmkamera fest, nicht nur Architektur, sondern auch Zufälliges, Muster und Formen der Natur. Grossen Einfluss auf seine eigenen Bauten hatten das Bauhaus und die Forderung der Wohnreformbewegung nach «Luft und Licht». Dies zeigt sich exemplarisch im Wohnkomplex Bellavista (1935) in Klampenborg, wo Jacobsen sein erstes Gesamtkunstwerk schuf, bei dem er vom Gebäude über die Möbel bis zu den kleinsten Details alles selbst entwarf. Im Gegensatz zu seiner Architektur orientieren sich die meisten Designentwürfe an organischen Formen und tragen entsprechende Namen, so jene Stühle und Sessel, die zu populären Designklassikern wurden: «The Ant», «Egg Chair» oder «The Swan». «Arne Jacobsen’s Modern Denmark» ist auch eine interessante Bestandesaufnahme über ein Werk, das einst revolutionär war, heute aber für unsere Augen alltäglich geworden ist.

 

Am 21. März führt der Produktgestalter Markus Pawlick in den Film ein. In Zusammenarbeit mit dem Architektur Forum Ostschweiz.