Was man von hier aus sehen kann

DE 2022, 103 Min., DCP, D, ab 14 Jahren
Regie: Aron Lehmann
Darst.: Luna Wedler, Corinna Harfouch, Karl Markovics, Ava Petsch, Benjamin Radjaipour, Cosmo Taut, Peter Schneider, Rosalie Thomass, Katja Studt, Hansi Jochmann u.a.

Es war einmal ein Dorf im Westerwald … Dort leben Luise und ihre Grossmutter Selma, die eine besondere Gabe hat: Sie kann den Tod voraussehen. Immer wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb von 24 Stunden jemand im Dorf. Auch wenn sie sich grosse Mühe gibt, diese Träume für sich zu behalten und lediglich ihrer Enkelin und ihren engsten Freund:innen, dem Optiker und der abergläubischen Elsbeth, davon erzählt, verbreitet sich die Nachricht jedes Mal rasch und die ganze Dorfgemeinschaft gerät in helle Aufruhr. Nur der jähzornige Jäger Palm, der Vater von Luises bestem Freund Martin, und die mürrische Marlies bleiben ungerührt. Märchenhaft und allegorisch erzählt Mariana Leky in ihrem Bestseller Was man von hier aus sehen kann vom beschaulichen Leben auf dem Land in einer unbestimmten Vergangenheit, von leicht verschrobenen Bewohner:innen, die herzlich fürsorglich miteinander umgehen. Getragen von Witz und grosser Zuneigung zu ihren Figuren stellt die Autorin existenzielle Fragen um Liebe und Tod. Der 2017 erschienene Roman stand mehr als 60 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurde in über 20 Sprachen übersetzt. Drehbuchautor und Regisseur Aron Lehmann hat überzeugende Mittel gefunden, dieses originelle Stück Literatur fürs Kino zu adaptieren. Luise, von der Schweizerin Luna Wedler gespielt, schreibt ihre Erinnerungen als junge Frau nieder, was dem Regisseur erlaubt, einige der wunderbaren Sätze aus dem Roman zu übernehmen. Ulrich Sonnenschein lobt in epd Film: «In der Märchenhaftigkeit seiner Inszenierung (…) wird aus dem Dorf der Mittelpunkt einer skurrilen Welt, in der es keine Gesetze der Logik gibt, dafür aber die Macht der Intuition und Vorhersehung. Lehmann hat den schon reichlich schrägen Roman von Mariana Leky noch weiter zugespitzt, seine drei Teile in Rückblenden verschachtelt und für die sprachlichen Einfälle wunderbare Bilder gefunden. (…) Indem er die Grenzen des realistischen Erzählens mühelos hinter sich lässt, gelingt Lehmann ein neues Genre, zumindest aber die Variation der Komödie, die hierzulande sehr selten ist.»