
St.Galler Trouvaillen aus den 1920er- und 1930er-Jahren
Die drei Kurzfilme zeigen reizvolle Bilder aus vergangenen Zeiten. Der Werbefilm «St.Gallen im Film» von 1925 führt beschwingt und mit beiläufig eingestreuten Slapstickeinlagen durch die Stadt: in Form einer kleinen, mit neckischen Zwischentiteln unterlegten Reisegeschichte mit Ankunft am Bahnhof, Abstieg im Hotel und einem Bummel durch gut besuchte Geschäfte, in denen eleganten Kund:innen der Staubsauger Cadillac, angesagte Hutmode oder die Kaffeeröstmaschine von Baumgartner Kolonialwaren vorgeführt werden. «Das St.Galler Jugendfest» des Ciné-Journal suisse von 1932 beginnt mit pittoresken Stadtansichten, darunter eine Aufnahme des Klosterhofs, als dort noch Grabsteine standen. Danach folgen der Kinderfestumzug durch Multer- und Neugasse, Darbietungen auf der Kinderfestwiese, die obligaten Bratwürste und die ehrwürdige, überwiegend männliche Lehrerschaft auf Festbänken. Den Abschluss macht der charmante «St.Galler Verkehrsfilm», den der Stadtrat 1938 beim Fotografen Franz A. Krüsi in Auftrag gab, um die Bevölkerung im korrekten Umgang mit Auto, Fahrrad, Schlitten oder Skiern zu schulen. Die Aufnahmen sind teilweise verblüffend, teilweise unfreiwillig komisch, die Schneemassen bemerkenswert und das Verkehrsaufkommen im Vergleich zu heute geradezu idyllisch.