The Happiest Man in the World

MK/DK/BE/SI/HR/BA 2022, 95 Min., DCP, O/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Teona Strugar Mitevska
Darst.: Jelena Kordić Kuret, Adnan Omerović, Labina Mitevska, Ana Kostovska, Ksenija Marinković, Izudin Bajrović, Irma Alimanović, Vedrana Božinović u.a.

Auf der Suche nach einem Partner fürs Leben hat die Mittvierzigerin Asja sich auf Drängen ihrer Mutter zu einem skurrilen Dating-Event angemeldet. Gleich bei der Ankunft werden die Teilnehmer:innen von zwei Moderatorinnen im Leopardendress angewiesen, ein rosafarbenes Hemdkleid überzustreifen – diese «Uniform» soll die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche lenken –  und bekommen ihre jeweiligen Partner:innen zugeteilt. Asjas Gegenüber ist Zoran, der sich als Banker vorstellt. Um die Annäherung der Paare zu erleichtern, müssen die Liebesuchenden ein peinliches Karussell an unbeholfenen Fragen und Spielen absolvieren. Die Stimmung zwischen Asja und Zoran verliert zunehmend an Leichtigkeit, als klar wird, dass Zoran nicht auf der Suche nach Liebe ist, sondern von einem ganz anderen Verlangen getrieben ist. Als die Vergangenheit ins Spiel kommt, wandelt sich die ironisch-verspielte Komödie zum beklemmenden Psychodrama … «The Happiest Man in the World» ist der sechste Spielfilm der mazedonischen Regisseurin Teona Strugar Mitevska, deren Satire «God Exists, Her Name Is Petrunya» erfolgreich im Kinok lief. In ihrem neuesten Werk, das auf einer wahren Begebenheit aus dem Leben von Co-Autorin Elma Tataragić beruht, beschäftigt sie sich mit den Wunden des Balkankrieges. Entstanden ist ein starker, gekonnt inszenierter Film, der von Anfang an fesselt, nicht zuletzt dank dem intensiven Spiel der beiden Hauptdarsteller:innen Jelena Kordić Kuret und Adnan Omerović. Die eigenwillige Kamera von Virginie Saint Martin überrascht, die ersten Einstellungen verweigern den klärenden Blick: Der Film beginnt mit einer Grossaufnahme auf hinter einem Kopf verschränkte Hände, danach folgt die Kamera der stark fragmentierten, weiblichen Hauptfigur, die ihr Gesicht erst nach mehr als sieben Minuten offenbart. Doreta Lech schreibt für das Toronto International Film Festival: «Mitevskas neuester Film ist ein Meisterwerk, das tief in der Seele gräbt und einige ewige Fragen freilegt: Gibt es ein Leben nach dem Krieg? Gibt es eine Liebe nach dem Krieg? Und wird der Krieg jemals enden?»