En corps – Das Leben ein Tanz

FR/BE 2022, 117 Min., DCP, F/d, ab 8 Jahren
Regie: Cédric Klapisch
Darst.: Marion Barbeau, Hofesh Shechter, Denis Podalydès, Muriel Robin, Pio Marmaï, François Civil, Souheila Yacoub, Mehdi Baki, Alexia Giordano u.a.

Élise kennt seit ihrer Kindheit nur eine Leidenschaft: klassisches Ballett. Mit 26 Jahren hat sie es zur Primaballerina am Pariser Théâtre du Châtelet geschafft und hat eine vielversprechende Karriere vor sich. Doch als sie sich eines Abends während einer Aufführung unglücklich am Fuss verletzt, scheint ihr Lebenstraum geplatzt. Ihre Ärztin empfiehlt ihr, eine zweijährige Pause einzulegen; ob sie je wieder wird tanzen können, steht in den Sternen. Der für alle Tänzer:innen irgendwann unabwendbare Start in ein «zweites Leben» kommt für sie früher als befürchtet. Um sich neu zu orientieren, begleitet Élise ihre Freundin Sabrina und deren Freund Loïc, einen leidenschaftlichen Koch, als Küchengehilfin in ein Kreativzentrum in der Bretagne. Die charismatische Leiterin Josiane bietet hier Künstler:innen aller Couleur neben Unterkunft und Verpflegung auch Raum zum Proben. Als sich neben einem Kammerorchester und einem Chor das moderne Tanzensemble von Hofesh Shechter, dem Star der zeitgenössischen Tanzszene, einquartiert, um an einem neuen Stück zu arbeiten, beginnt Élise im Kontakt mit den jungen Tänzer:innen wieder neuen Lebensmut zu schöpfen. In Zusammenarbeit mit dem renommierten israelischen Choreografen, der sich selbst spielt und neben den brillant in Szene gesetzten zeitgenössischen Tanzpassagen auch einen Teil der Musik beigesteuert hat, gelingt Regisseur Cédric Klapisch («Deux moi», «Chacun cherche son chat», «L’Auberge espagnole») eine energiegeladene Liebeserklärung an das Leben und den Tanz. Mit vereinnahmender Leichtigkeit schafft er den Spagat zwischen Tragödie, Feel-Good-Movie und Komödie – die sich vor allem in der famos explosiven Beziehung zwischen Sabrina und Loïc entfaltet – und erzählt von einer jungen Frau, die sich neu erfinden muss. Wichtig war ihm dabei, mit echten Tänzer:innen zusammenzuarbeiten. Und so konnte er für die Hauptrolle Marion Barbeau, die ausdrucksvolle, stilistisch flexible erste Solistin der Pariser Opéra, gewinnen, die hier ihr Schauspieldebüt gibt und nicht nur in den Tanzszenen mit einer unglaublichen Präsenz beeindruckt.