
Le Déluge
Regie: Gianluca Jodice
Darst.: Guillaume Canet, Mélanie Laurent, Aurore Broutin, Hugo Dillon, Tom Hudson, Roxane Duran u.a.
Nach dem Sturm auf die Tuilerien im August 1792 werden Ludwig XVI., seine Frau Marie-Antoinette und die beiden Kinder sowie seine Schwester Élisabeth verhaftet und in der Tour du Temple gefangen gehalten. Dort verbringen sie ihre letzten Lebenstage in Erwartung des Gerichtsprozesses und der späteren Hinrichtung. Ohne den Prunk von Versailles und aller Privilegien beraubt, stehen sie gleichsam nackt vor ihren einstigen Untertan:innen – aber auch vor sich selbst. Der zweite Spielfilm des 52-jährigen Neapolitaners Gianluca Jodice eröffnete 2024 das Locarno Film Festival auf der Piazza Grande. Das Drehbuch stützt sich auf die Tagebücher des letzten Kammerdieners des Königs, Jean-Baptiste Cléry. Der Regisseur sagt: «‹Le Déluge› ist ein apokalyptischer Film, der eine kurze Zeitspanne beschreibt, in der alle Masken und Symbole der Vergangenheit gefallen sind – es ist das unwiderrufliche Ende der Epoche des Ancien Régime. Es ist diese kurze Zeitspanne, aus der die heutige Welt hervorging. Als universelles Sinnbild für das menschliche Leben ist das Geschehen in drei Akte aufgeteilt: ‹Les Dieux›, ‹Les Hommes›, ‹Les Morts›.» Mit dem in grossartigen Tableaus gefilmten Historiendrama gelang Jodice ein sensibles psychologisches Kammerspiel mit zwei herausragenden Darsteller:innen: Mélanie Laurent («Inglourious Basterds») und Guillaume Canet («Hors-saison»).