Frances McDormand – Eine Klasse für sich

Blood Simple (Director's Cut)

US 1984/2000, 96 Min., DCP, E/d, ab 18 Jahren
Regie: Joel Coen, Ethan Coen
Darst.: Frances McDormand, John Getz, Dan Hedaya, M. Emmet Walsh, Samm-Art Williams, Deborah Neumann, Raquel Gavia, Van Brooks, William Creamer u.a.

Die junge, attraktive Abby ist in ihrer Ehe mit dem texanischen Barbesitzer Julian Marty schon lange nicht mehr glücklich und wagt einen Seitensprung mit dem Barkeeper Ray, einem Angestellten ihres Mannes. Das bleibt dem misstrauischen Marty nicht lange verborgen, hatte er doch den heruntergekommenen Privatdetektiv Visser auf seine Frau angesetzt, der ihm sogleich kompromittierende Beweisfotos liefert. Ausser sich vor Eifersucht beauftragt Marty ihn, das Liebespaar zu töten. Doch Visser geht den vermeintlich leichteren Weg, sackt das Honorar von 10'000 Dollar ein und bringt statt Abby und Ray seinen Auftraggeber um – was eine verheerende Kettenreaktion aus fatalen Missverständnissen, Schuld und albtraumhaftem Terror nach sich zieht … Das Low-Budget-Debüt von Joel und Ethan Coen ist eine absurde Mischung aus Thriller und Groteske. Was als harmloses Ehedrama beginnt, entwickelt sich zunehmend zu einer bitterbösen, formal brillanten und virtuos inszenierten Persiflage auf den Film noir, die sich mit ihrer Verbindung von Gewalt und schwarzem Humor als stilbildend erweisen sollte. Jacko Kunze schwärmt auf moviebreak.de: «‹Blood Simple› ist eine Ausnahmeerscheinung! Ein absolutes, unbestreitbares Meisterwerk und das bei dem Debüt eines bis dato völlig unbekannten Brüderpaars, das sich vom kalten Minnesota aufmachte, die Filmwelt im Sturm zu erobern. Ausgerechnet mit so einer knochentrockenen, fiebrig-hitzigen Wüstenballade wortkarger Mannsbilder, in deren Mitte die ungeschminkte Leinwandgöttin Frances McDormand ihren ersten, grossen Auftritt hat und mit ihrer geerdeten, natürlichen, aber unglaublich einnehmenden Präsenz alles überstrahlt. Als Objekt der Begierde, als Auslöser des ganzen Schlamassels bleibt sie dennoch die personifizierte Unschuld, während sich die Männer um sie herum nach und nach mit Blut besudeln. Mal berechnend und eiskalt, mal fast aus Versehen, aber im entscheidenden Moment dann doch so skrupellos, dass einem auch nach knapp vierzig Jahren noch kurz der Atem stockt. So pechschwarz, so stockfinster wie eine sternenlose Nacht über einem texanischen Highway, der im Nichts zu enden scheint.»

 

Reservieren:

Trailer