Premierenfilm

French Exit

CA/IE/UK 2020, 113 Min., DCP, E/d-f, ab 14 Jahren
Regie: Azazel Jacobs
Darst.: Michelle Pfeiffer, Lucas Hedges, Imogen Poots, Valerie Mahaffey, Tracy Letts, Susan Coyne, Danielle Macdonald, Isaach De Bankolé, Daniel di Tomasso u.a.

Frances Price ist ein dekadentes Leben in der High Society von Manhattan gewöhnt. Seit ihr Mann vor zwölf Jahren gestorben ist, schwelgt sie im Luxus und gibt das ererbte Vermögen mit vollen Händen aus. Als ihr eines Tages ihr Finanzberater mitteilt, dass sie praktisch pleite ist, stellt sie lakonisch fest: «Ich hatte gehofft, ich würde sterben, bevor mir das Geld ausgeht.» Nun ist Frances aber erst 60 Jahre alt und weit davon entfernt, wegen der schlechten Nachricht die Fassung zu verlieren. Auch wenn ihr inzwischen erwachsener Sohn Malcolm finanziell gesehen keine grosse Hilfe ist. Er steht kurz vor seiner Verlobung mit Susan, lebt aber ohne Ambitionen in den Tag hinein. Da bietet eine Freundin Frances eine Wohnung in Paris an. Frances ergreift die Flucht nach vorn, kratzt ihre letzten Ersparnisse zusammen und macht sich mit ihrem Sohn und ihrem Kater Small Frank, den sie für die Reinkarnation ihres Ehemannes hält, auf den Weg nach Europa. Hier hofft sie, ihr altes Leben hinter sich zu lassen und neu zu beginnen … Autor Patrick DeWitt («The Sisters Brothers») hat seinen gleichnamigen Roman selbst zum Drehbuch adaptiert, das Regisseur Azazel Jacobs als absurde schwarze Komödie auf die Leinwand bringt. Für The Washington Post ist «French Exit» ein Film, der voll und ganz den schrulligen Abgründen von Wes Andersons Fantasie entsprungen sein könnte und einen Schuss von Luis Buñuels surrealer Welt enthalte. Frances scheint zunächst keine liebenswerte Figur zu sein, aber als Filmcharakter ist sie in ihrer eigenwilligen Kombination aus Eleganz und Extravaganz eine höchst originelle Frau. Sie ist in jeder Hinsicht unorthodox – sie mag es zum Beispiel, im Dunkeln die Messer zu wetzen, weil sie das Geräusch liebt –, und das in einem Umfeld, in dem es nicht an skurrilen Figuren mangelt. «Es gibt nur wenige Schauspielerinnen, die diese Frances so spielen können wie Michelle Pfeiffer», lobt nicht nur The Washington Post die 63-jährige Schauspielerin, die mit «French Exit» ein fulminantes Comeback auf der grossen Leinwand feiert. Die Rolle der mittellosen Witwe in dieser verrückt-liebenswürdigen Komödie bescherte ihr zu Recht eine Golden-Globe-Nominierung.

 

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