Premierenfilm

Lovecut

CH/AT 2020, 94 min, DCP, D, ab 16 Jahren
Regie: Iliana Estañol, Johanna Lietha
Darst.: Sara Toth, Kerem Abdelhamed, Max Kuess, Luca von Schrader, Valentin Gruber, Melissa Irowa, Marcel Mohab, Doris Schretzmayer, Alexander Jagsch u.a.

In lose ineinander verwobenen Episoden erzählt «Lovecut» aus dem Leben von sechs Jugendlichen in Wien. Es sind Beziehungsgeschichten, Liebesgeschichten, Geschichten vom Suchen, Finden und Sich-wieder-Verlieren, von Wünschen, Sehnsüchten und Ängsten. Jakob und die um einiges jüngere Anna sind sehr verliebt, das Smartphone ist beim Liebesspiel immer dabei und freizügig schicken sie ihre Bilder in die Welt der sozialen Medien. Beim Surfen im Internet wird ihnen bewusst, dass sie mit ihren Videos auf einschlägigen Plattformen ziemlich viel Geld verdienen könnten. Ben darf sich nichts zuschulden kommen lassen, er ist im Moment auf Bewährung frei und hat Angst, wieder ins Gefängnis zu kommen. Über Tinder lernt er die selbstbewusste Luka kennen, die gerne mit ihm zusammen ist, aber Angst vor einer festen Beziehung und tiefergehenden Gefühlen hat. Momo, eine Freundin von Luka, tauscht mit Alfred Intimes via Skype aus. Eigentlich möchte sie ihn auch real kennenlernen, aber Alfred blockt ab, da Momo nicht weiss, dass er seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt. «Lovecut» ist das überaus gelungene Spielfilmdebüt der Zürcherin Johanna Lietha (*1986), die seit 2011 in Wien lebt und arbeitet, und der Mexikanerin Iliana Estañol (*1978). Der Spielfilm gewann am Max Ophüls Festival 2020 den Preis für das beste Drehbuch. Ein grosser Pluspunkt ist die Besetzung mit Laiendarstellern, die grösstenteils in Street Castings gefunden und in einem zeitaufwendigen Verfahren mit vielen Gesprächen ausgewählt wurden. Joachim Kurz schreibt auf kino-zeit.de: «Dem gebührt ebenso grosser Respekt wie der Offenheit und dem Mut, mit dem dieses Ensemble dem Publikum seine Welt zeigt. Es bringt eine Frische, Unmittelbarkeit – und ja, auch Authentizität in den Film, der über weite Strecken ansteckt und rundherum überzeugt und hochsensible Themen mit viel Energie auf die Leinwand bringt.» Der Film beginnt mit einem Zitat von Leonard Cohen, das die Erfahrungs- und Lebenswelt von uns allen – unabhängig vom Alter – auf den Punkt bringt: «There’s a crack in everything. That’s how the light comes in.»

 

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