Cinema Italiano

Un giorno all'improvviso (Aus heiterem Himmel)

IT 2018, 88 min, DCP, I/d, ab 16 Jahren
Regie: Ciro D’Emilio
Darst.: Anna Foglietta, Giampiero De Concilio, Massimo De Matteo, Lorenzo Sarcinelli, Giuseppe Cirillo, Biagio Forestieri, Fabio De Caro, Alessia Quaratino, Serena Marziale u.a.

Der siebzehnjährige Antonio lebt in einer süditalienischen Kleinstadt und kümmert sich rührend um seine psychisch labile Mutter Miriam. Er kauft ein und pflegt den Garten, in dem sie gemeinsam Gemüse, Salate und Zitronen ziehen. Sein Vater Carlo hat die Familie früh verlassen und will von Frau und Sohn nichts mehr wissen, doch Miriam ist von der Idee besessen, Carlo werde zurückkehren. Neben seiner Mutter ist der Fussball für Antonio das Wichtigste. Im Team hat er mit Stefano und Peppe zwei gute Freunde gefunden, und da Antonio sehr talentiert ist, träumt er von einer Karriere als Fussballer. Eines Tages taucht tatsächlich ein Talentscout auf, der von Antonio angetan ist und ihm ein Probetraining beim Fussballclub Parma ermöglicht, was ein erster grosser Schritt bedeuten würde. Doch jeder Traum hat seinen Preis. Ciro D’Emilios Regiedebüt, ein bewegender Film im Geist des Neorealismus, feierte 2018 seine Uraufführung am Festival von Venedig in der Sektion Orizzonti und wurde für fünf italienische Filmpreise nominiert. Die Dialoge sind grösstenteils im neapolitanischen Dialekt gesprochen; die hervorragenden Schauspieler tragen ebenfalls zur Glaubwürdigkeit bei. Anna Foglietta erhielt vom italienischen Studiofilmverband die Auszeichnung als beste Schauspielerin und weckt als Mutter grosses Mitgefühl; eine Entdeckung ist Giampiero De Concilio als Antonio, aus dessen Perspektive der Film erzählt wird. «Ciro D’Emilio fällt weder auf die üblichen soziologischen Vereinfachungen noch auf hochtrabende Symbolik herein, sondern bleibt einem klaren und linearen Stil treu. Sein Film verbindet den Realismus à la Ken Loach mit sinnlichen und introvertierten Akzenten, die an die Literatur von Alberto Moravia und Elsa Morante erinnern», schreibt Valerio Caprara in Il Mattino. «Endlich ein schöner italienischer Film», lobt Maurizio Acerbi in Il Giornale: «Ein realistisches, mitreissendes und sehr gut geschriebenes Drama vor der Kulisse des neapolitanischen Hinterlands. Frischer Wind für den italienischen Film.»

 

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