Pedro Almodóvars schillernde Frauen

La flor de mi secreto

ES/FR 1995, 103 Min., 35 mm, Sp/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Pedro Almodóvar
Darst.: Marisa Paredes, Juan Echanove, Imanol Arias, Carmen Elías, Rossy de Palma, Chus Lampreave, Manuela Vargas, Joaquín Cortés, Kiti Mánver u.a.

Leo Macías ist eine erfolgreiche Autorin von Kitschromanen. Unter dem Pseudonym Amanda Gris produziert sie pro Jahr bis zu fünf Herz-Schmerz-Geschichten mit Happy End. Doch als ihre Ehe mit Paco in eine Krise gerät, gelingen ihr keine sentimentalen Geschichten mehr. Stattdessen bringt sie nur noch bizarre Tragödien zu Papier, etwa die Geschichte einer Frau, die die Leiche ihres Mannes in einer Gefriertruhe im Restaurant eines Nachbarn versteckt. Ihr Verleger ist darob befremdet und stellt ihr ein Ultimatum. Als sie das Gewünschte nicht liefern kann, sistiert er die Zusammenarbeit. Leo lässt sich daraufhin von ihrer besten Freundin Betty trösten, einer Psychologin, die in einem Spital Seminare über Transplantationen und deren Folgen veranstaltet. Betty macht Leo mit Ángel bekannt, einem Kulturredaktor einer renommierten Tageszeitung. Ángel weiss nichts von Leos bisheriger Tätigkeit und stellt sie als Literaturkritikerin ein, worauf Leo einen wütenden Verriss der Amanda-Gris-Romane verfasst … «La flor de mi secreto» ist ein verrätseltes Melodrama, in das Almodóvar Elemente eingebaut hat, die er in späteren Filmen wieder aufgreift. So erscheint etwa die Figur der Psychologin in «Todo sobre mi madre», während die Leiche in der Kühltruhe in «Volver» auftaucht. David Rooney schreibt in Variety: «Für einmal hat Almodóvar seine Vorliebe für stilisierte Komödien beiseitegelegt und sich einem Vollblut-Melodrama zugewandt. Weit davon entfernt, auf seinen typischen Humor zu verzichten, stellt der Autor-Regisseur diesen hier ganz in den Dienst einer emotionsgeladenen Story, die den Weg der Heldin von Verlust und Seelenqual zu wiederentdeckter Stärke und Hoffnung nachzeichnet. Vorangetrieben durch schauspielerische Höchstleistungen und ein Drehbuch, das vor Intelligenz, Subtilität und Überraschungen vibriert, ist dies Almodóvars bei weitem bester Film seit Jahren. (…) Die bemerkenswerte Paredes haucht der geschlagenen, aber würdevollen Figur, die abstürzt und sich dann langsam wieder hochrappelt, fast heroische Dimensionen ein. Sie ist die dramatische Lokomotive des Films und wird umrahmt von Almodóvars üblichem Tross köstlicher, mit Gusto gespielter Nebenfiguren.»

 

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