Openair in der Lokremise: Liebe macht keine Ferien

A Midsummer Night’s Sex Comedy

US 1982, 88 min, Digital HD, E/d
Regie: Woody Allen
Darst.: José Ferrer, Woody Allen, Mia Farrow, Mary Steenburgen, Tony Roberts, Julie Hagerty, Adam Redfield, Moishe Rosenfeld, Timothy Jenkins u.a.

«Ich sass zu Hause und dachte: Wäre es nicht schön, einfach einen winzigen Sommerfilm zu drehen? Also schrieb ich das Drehbuch in zwei Wochen. Eine schlichte Geschichte, nur so, zum Spass. (…) Ich wollte für das Land tun, was ich mit ‹Manhattan› für die Stadt getan hatte», erzählt Woody Allen im Interview-Buch von Stig Björkman. Er und Kameramann Gordon Willis drehten an den schönsten Tagen: «Wir haben den Film einfach so schön gemacht, wie wir nur konnten. (…) Am Ende des Sommers malten wir alle Blätter grün an.» Die nostalgische Liebeskomödie, angesiedelt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, erzählt von einem Sommer-Wochenende auf dem Lande. Der Anlageberater und Hobby-Erfinder Andrew Hobbs (Woody Allen) und seine Ehefrau Adrian haben Freunde eingeladen. In ihrem Landhaus treffen Adrians Cousin, der Philosophie-Professor Leopold, und seine Verlobte Ariel (Mia Farrow) sowie der Arzt und Frauenheld Maxwell mit seiner unkomplizierten Praxisassistentin Dulcy ein. Bald beginnt ein turbulentes, amüsantes Bäumchen-wechsle-dich-Spiel. In der ersten Szene mit Allen sehen wir, wie er mit zwei an den Armen festgemachten Flügeln vergeblich zu fliegen versucht. Die Filmkritik hielt seine luftig-frivole Liebeskomödie damals für einen Absturz, weil sie den Kostümfilm, der sich um Wissenschaft und Sex dreht, zu sehr als Hommage an Ingmar Bergmans «Das Lächeln einer Sommernacht» betrachtete und nicht als eigene Variation der Shakespeare-Komödie. Nur wenige erkannten in der rauschhaften Landschafts-Pastorale – untermalt mit Musik von Felix Mendelssohn – die ironische Distanz des ewigen Melancholikers und Stadtmenschen Woody Allen und eine parodistische Note, die heute, mit zeitlichem Abstand, unverkennbar ist. Dies war der erste Film mit Schauspielerin Mia Farrow, die danach noch in zwölf weiteren Allen-Werken mitwirkte, häufig in der weiblichen Hauptrolle. Mit «Husbands and Wives» endete 1992 ihre Zusammenarbeit und ihre Beziehung, die in einer bis heute anhaltenden moralischen Kontroverse und in gerichtlich nie bestätigten Vorwürfen gipfelte.

 

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