Hommage an Jeanne Moreau

Viva Maria!

FR/IT 1965, 120 min, Digital HD, F/d
Regie: Louis Malle
Darst.: Jeanne Moreau, Brigitte Bardot, George Hamilton, Paulette Dubost, Gregor von Rezzori, Poldo Bendandi, Claudio Brook, Carlos López Moctezuma u.a.

Zwei attraktive junge Frauen, eine gesuchte irische Anarchistin und eine gelernte Schauspielerin und Tingeltangelsängerin, lernen sich zufällig im fiktiven mittelamerikanischen Staat San Miguel in einem Zirkuswagen kennen. Sie bringen sich gegenseitig bei, was sie am besten können: Revolution und Liebe. Da beide denselben Vornamen haben, heissen sie fortan Maria I (Jeanne Moreau) und Maria II (Brigitte Bardot). Als bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt Maria II ungewollt das Kleid zerreisst, macht sie kurzerhand aus der Not eine Tugend und bringt damit den Saal zum Kochen – der Striptease ist geboren. Die beiden reisen gemeinsam durch die Lande, zunächst im Dienst der Bühnenkunst, später auch im Dienst der Revolution, die sich Maria I in Gestalt des Revolutionärs Florès’ in verlockendem Licht präsentiert. Nach seinem Tod führen Maria I und Maria II dessen Befreiungskampf siegreich weiter und gelangen zu politischen Ruhm und Ehren. Die beiden grossen Stars der Nouvelle Vague vereint in einem Film – dieses Ereignis hielt 1965 die Medienwelt in Atem. Täglich überfielen Horden von Fotografen die abenteuerlichen und beschwerlichen Dreharbeiten in Mexiko. Die Stimmung verschlechterte sich kurzzeitig, als in der Pariser Presse Tagebuchnotizen des Autors und Schauspielers Gregor von Rezzori – er spielt im Film den Zauberer Diogène – erschienen und das Gerücht von der «Rivalität der beiden Tigerinnen» verbreiteten. Auch eine grossangelegte Werbekampagne begleitete den Film. Man lancierte einen modischen «granny look» mit Schnürstiefeln, Spitzenstrümpfen etc., wie sie die beiden Heldinnen im Film tragen, was in Frankreich aber nicht gut ankam. Jeanne Moreau empfand die Rolle der Maria I als persönlichen Befreiungsschlag. Das Time-Magazin ehrte sie mit einem Porträt des mexikanischen Malers Rufino Tamayo auf der Titelseite und einem sechsseitigen Artikel voll des Lobes: «Es gibt in Hollywood oder Europa keine Schauspielerin, die ihr an Tiefe und Breite ihrer Kunst ebenbürtig wäre.»

 

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