Die Filme von Wes Anderson

The Grand Budapest Hotel

US/DE/UK 2014, 99 min, DCP, E/d
Regie: Wes Anderson
Darst.: Ralph Fiennes, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Léa Seydoux, Tilda Swinton u.a.

«Geschichten muss man nicht erfinden, sie kommen zu dir», erklärt der Autor einführend und erzählt, wie er als junger Mann in den Sechzigerjahren zur Kur ins unterdessen heruntergekommene Grand Hotel Budapest in der fiktiven osteuropäischen Alpenrepublik Zubrowka reiste. Dort macht er die Bekanntschaft des Hotelbesitzers, der ihm von den grossen Zeiten des Luxushotels erzählt. Die Geschichte beginnt 1932, im Mittelpunkt steht der legendäre Concierge Monsieur Gustave, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Ein offenes Geheimnis ist seine Vorliebe für gutbetuchte ältere Damen wie die schwerreiche Madame D. Als sie unerwartet stirbt und Monsieur Gustave ein wertvolles Gemälde erbt, macht dies ihren Sohn Dmitri zu seinem Erzfeind. Monsieur Gustave wird des Mordes verdächtigt und inhaftiert. Zusammen mit seinem getreuen Pagen Zero im Schlepptau gerät er in eine abenteuerliche Verfolgungsjagd – dies alles vor dem Hintergrund historischer Umwälzungen. «The Grand Budapest Hotel» ist ein temporeiches Feuerwerk, gespickt mit liebevoll inszenierten Details und Filmzitaten und einem unglaublichen Staraufgebot. Wie alle Filme von Wes Anderson ist «The Grand Budapest Hotel» auch ein Familienfilm; der durchwegs unsympathischen Sippe von Madame D. steht die grosse Familie der Hotelangestellten gegenüber, vereint im Dienst an den Gästen, sowie die «Society of the Crossed Keys», der verschwörerische Bund der Concierges der Luxushotels, auf deren Hilfe Gustave in der Not zählen kann. «Inspired by the Writings of Stefan Zweig» steht im Abspann des Films. Wes Anderson teilt mit dem Autor die Liebe zur «Welt von Gestern», so der Titel eines autobiografischen Werks von Zweig. «Unter der Verspieltheit von Andersons Welt lauert diesmal eine tiefe Trauer angesichts der Katastrophen der Geschichte. Der Schwung leidet allerdings nicht darunter, eher noch scheint er eine trotzige Energie daraus zu ziehen. Vielleicht ist das Grand Budapest Hotel daher weniger ein nostalgischer denn ein utopischer Ort.» Patrick Seyboth, epd Film

 

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