Openair in der Lokremise: Männer, die ins Auge gehen

American Gigolo

US 1980, 117 min, DCP, E/d
Regie: Paul Schrader
Darst.: Richard Gere, Lauren Hutton, Hector Elizondo, Nina van Pallandt, Bill Duke, Brian Davies, K Callan, Tom Stewart, Patricia Carr, David Cryer u.a.

Der blendend aussehende Julian ist ein Luxus-Callboy, der Damen der oberen Gesellschaft in Los Angeles gegen saftige Honorare beglückt. Das Geschäft läuft bestens, bis er sich eines Tages in die schöne Senatorengattin Michelle Stratton verliebt und kurz darauf unter Mordverdacht gerät. Alle Indizien sprechen gegen ihn, nur eine Zeugin kann ihn entlasten. Doch diese hat einen guten Ruf zu verlieren und weigert sich, Julian zu helfen. «American Gigolo» hat Film- und Modegeschichte geschrieben. Über Nacht wurde das Label Armani, das Richard Gere einkleidete, zur Modemarke des Reichtums. In seinem begehbaren Kleiderschrank greift Sexidol Gere mit keck entblösstem Oberkörper nach den Anzügen der Begierde, die sich allesamt nur in Farbnuancen unterscheiden. Eine Szene, die «American Psycho» mit Christian Bale zwanzig Jahre später augenzwinkernd aufnimmt. Richard Gere wurde mit «American Gigolo» zum Star. Wegen seines strahlenden Aussehens wurde er in jungen Jahren oft als männliches Sexsymbol eingesetzt, so auch in «Breathless», dem Remake von Jean-Luc Godards «À bout de souffle», wo er in die Rolle von Jean-Paul Belmondo schlüpft. Der überragende Erfolg kam mit «Pretty Woman» an der Seite von Julia Roberts. Richard Gere ist ein vielseitiger Schauspieler, der auch in düsteren Charakterrollen überzeugt und – falls nötig – auch Singen und Tanzen lernt, wie im Filmmusical «Chicago», wo er einen überzeugenden Stepptanz hinlegt, oder in «Shall We Dance» mit Jennifer Lopez als Tanzlehrerin. Seit Anfang der 1990er-Jahre ist Gere bekennender Buddhist und ein guter Freund des Dalai Lama. Er ist Begründer und Vorsitzender der International Campaign for Tibet und setzt sich auch für andere indigene Völker ein. 1993 wurde er in China zur «persona non grata» erklärt. Das beginnt sich nun auch auf seine Karriere auszuwirken, denn seit China vermehrt ins Hollywoodfilmgeschäft einsteigt, bekommt er keine Rollenangebote in Grossproduktionen mehr, wie er kürzlich in einem Interview verlauten liess.

 

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