
Keeper
Regie: Guillaume Senez
Darst.: Kacey Mottet Klein, Galatéa Bellugi, Laetitia Dosch, Catherine Salée, Sam Louwyck, Cédric Vieira, Vincent Sornaga, Dominique Baeyens u.a.
Der 15-jährige Maxime und die gleichaltrige Mélanie lieben sich heiss und erkunden gemeinsam ihre Sexualität. Als Mélanie schwanger wird, sieht Maxime, der bereits an einer Fussballerkarriere arbeitet, diese in Gefahr, während Mélanies Mutter ihrer Tochter das ersparen möchte, was sie einst als alleinerziehende Teenagermutter selbst erleiden musste. Doch trotz dieser Widerstände beschliessen Maxime und Mélanie, im Alter von 15 Jahren Eltern zu werden. Mit einem für ihr jugendliches Alter ungeheuren schauspielerischen Nuancenreichtum verkörpern die 17-jährige Galatéa Bellugi und der 16-jährige Kacey Mottet Klein die Hauptfiguren im Erstling des Belgiers Guillaume Senez. Sie geben alles in einer Geschichte, deren Schlichtheit nur vordergründig ist, und verbreiten eine brennende Intensität, die ihresgleichen sucht. Während die Französin Galatéa Bellugi bei uns noch kaum bekannt ist, hat der Lausanner Kacey Mottet Klein, als 8-Jähriger von Ursula Meier für ihren Film «Home» entdeckt und vier Jahre später in «Sister» über sich hinausgewachsen, als Shooting Star der diesjährigen Berlinale schon Kultstatus erreicht. «Die Schönheit des Films liegt darin, dass er nur beobachtet und nie urteilt. Weil die beiden Hauptfiguren selbst noch Kinder und ihre Probleme grösser als ihre Leben sind, bleibt ihnen nur der Ausweg, grösser zu träumen oder aber das Schicksal bei dieser unmöglichen Wahl entscheiden zu lassen. Die Tatsache, dass es sich um einen belgisch-französischen Film handelt, legt den Vergleich mit dem Werk der Gebrüder Dardenne nahe, speziell mit ihrem Palme-d’Or-Gewinner von 2005 ‹L’enfant›. Dabei liegt Senez aber die Idee der Dardenne fern, arme Leute seien verzweifelt auf der Suche nach Gnade. Vielmehr orientiert sich dieser vielversprechende belgische Regisseur an jungen Cineasten wie Joachim Lafosse (‹À perdre la raison›), denen vor allem daran gelegen ist, die Zuschauer eigene Schlüsse ziehen zu lassen.» Boyd van Hoeij, The Hollywood Reporter