Le meraviglie

Die 14-jährige Gelsomina lebt mit ihrer Mutter Angelica, ihrem Vater Wolfgang, drei jüngeren Schwestern und Coco, einer Freundin der Familie, auf einem abgeschiedenen Bauernhof in Umbrien. Wolfgang kam in den 1970er-Jahren als idealistischer Aussteiger nach Italien, 20 Jahre später hat sich Ernüchterung eingestellt. Die Familie lebt mehr schlecht als recht von der Bienenzucht und ein wenig Landwirtschaft. Die Wohngemeinschaft funktioniert nach strikten Regeln, dabei hat Wolfgang Gelsomina zum eigentlichen Familienoberhaupt bestimmt. Um zusätzlich zu Geld zu kommen, nimmt Wolfgang den 14-jährigen deutschen Jugendkriminellen Martin als Hilfskraft in den Familienbetrieb auf, ein Versuch der Reintegration statt Haftstrafe. Der widerspenstige Junge macht das Familienleben nicht einfacher – Gelsomina ist von Martin fasziniert, was Wolfgang eifersüchtig beobachtet. Der Kampf um den Erhalt des Hofes geht weiter, neue EU-Richtlinien stellen den Imkerbetrieb der Familie in Frage, zudem sterben Bienenvölker. Gelsomina sehnt sich nach einem anderen Leben. Die zufällige Begegnung mit der faszinierenden Moderatorin Milly Catena aus der TV-Sendung «Land der Wunder», die nach traditionellen Familienbetrieben für ihre Wettbewerbs-Show sucht, weckt bei ihr Hoffnungen – dem Gewinner winkt viel Geld, das die Familie gut für Modernisierungen gebrauchen könnte. Schliesslich meldet sie die Imkerei heimlich beim Fernsehwettbewerb an – gegen den Willen ihres Vaters. Nach «Corpo celeste» stellt die italienische Regisseurin Alice Rohrwacher ihr grosses Talent erneut unter Beweis. Sie erzählt in starken, unmittelbaren Bildern von einer Aussteigerfamilie und öffnet zugleich die Türe zu einer magischen Welt.

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