
Y tu mamá también
Regie: Alfonso Cuarón
Darst.: Maribel Verdú, Gael García Bernal, Diego Luna, Ana López Mercado, Nathan Grinberg, Verónica Langer, María Aura, Giselle Audirac, Auturo Ríos, Andrés Almeida u.a.
Die 28-jährige Spanierin Luisa ist mit ihrem Mann nach Mexiko gezogen. Auf einer Hochzeitsgesellschaft machen sich Tenoch und Julio an sie heran. Die jungen Männer sind beste Freunde, stammen jedoch aus unterschiedlichen Schichten: Tenoch ist der Sohn eines reichen Politikers, Julio kommt aus der verarmten Mittelschicht. Amüsiert flirtet Luisa mit den Teenagern, die ihr grossspurig eine Reise zu einem geheimen Traumstrand versprechen. Als Luisa, die gerade von ihrem Mann betrogen wurde, unerwartet zusagt, müssen die beiden improvisieren. So beginnt eine tragikomische Odyssee quer durch Mexiko. Dem heftigen Werben der jungen Männer steht Luisa offenherzig gegenüber. Zwischen den Tête-à-têtes in diversen Hotelzimmern führt die Reise die drei durch ein unterentwickeltes Land, dessen desolate Lebensverhältnisse in krassem Gegensatz zu den üppigen Partys in der Grossstadt stehen. Als alles auf eine leidenschaftliche Ménage-à-trois hinausläuft, brechen die beiden Freunde ein Tabu … Publikum und Kritik waren von der Mischung aus Komik und Tragik äusserst angetan. Trotz – oder wegen – der Zensureingriffe war «Y tu mamá también» in Mexiko ein enormer Erfolg. Roger Ebert vergab dem Film die Höchstwertung, bezeichnete ihn als Geburt eines neuen mexikanischen Kinos und lobte Maribel Verdús Leistung als Schlüsseldarbietung. Ein begeisterter Rezensent rühmte den Film als «wild und nachdenklich, gewagt und gewaltig, politisch und poetisch». Wolfgang M. Hamdorf schreibt im Filmdienst: «‹Y tu mamá también› ist eine tragikomische Geschichte um Erwachsenwerden und das Ende der Illusionen. Dabei lebt der Film neben seiner perfekt konstruierten Handlung besonders vom faszinierend natürlichen Zusammenspiel der drei Schauspieler. Cuaróns Film ist aber auch eine Abrechnung mit dem modernen Mexiko (…). Die sexuellen Erfahrungen und Aufschneidereien zweier 17-Jähriger verbinden sich mit einer menschlichen Geschichte, wobei der Film erst in der überraschenden Enthüllung im Epilog auch zur Parabel auf die Vergänglichkeit des Lebens und der Jugend wird und den vorherigen Ablauf in ein dunkleres, melancholischeres Licht taucht. Ein dichter, mitreissender Film, distanziert und doch ganz nah.»