Premierenfilm

Evil Does Not Exist

JP 2023, 106 Min., DCP, O/d-f, ab 12 Jahren
Regie: Ryūsuke Hamaguchi
Darst.: Hitoshi Omika, Ryō Nishikawa, Ryūji Kosaka, Ayaka Shibutani, Hazuki Kikuchi, Hiroyuki Miura, Yoshinori Miyata, Taijirō Tamura, Yūto Torii u.a.

In tiefer Verbundenheit mit der Natur lebt der wortkarge Takumi mit seiner achtjährigen Tochter Hana am Rande eines idyllischen, von Wald umgebenen Dorfes. Die Menschen hier helfen einander, der soziale Zusammenhalt scheint so intakt und rein wie das Wasser, das Takumi aus einem Bächlein im Wald in Kanister abfüllt. Doch Schüsse von Jägern in der Ferne deuten darauf hin, dass die Waldidylle bedroht ist: Eine Agentur aus Tokio will hier einen luxuriösen Campingplatz errichten. Bald tauchen zwei Angestellte auf, der Mittvierziger Takahashi und seine junge Kollegin Mayuzumi. Sie sollen die vor vollendete Tatsachen gestellten Einheimischen von den Vorteilen des Projekts überzeugen, müssen aber eingestehen, dass die Anlage das Trinkwasser belasten und die Brandgefahr erhöhen wird … Entstanden aus einer Anfrage der Musikerin Eiko Ishibashi, mit der Ryūsuke Hamaguchi bereits in seinem vorherigen Film, der oscargekrönten Haruki-Murakami-Verfilmung «Drive My Car», zusammenarbeitete und die nun Original-Filmmaterial für ein Live-Konzert wollte, ist «Evil Does Not Exist» ein stiller Umweltthriller voller Mysterien, der sich wie eine filmische Sonate präsentiert. Am letztjährigen Filmfestival Venedig wurde er mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet. Lee Marshall schreibt auf Screen Daily: «‹Evil Does Not Exist› ist keine Wir-gegen-Die-Geschichte über eine ländliche Gemeinschaft, die gegen Umweltplünderer aus der Grossstadt rebelliert. Vielmehr ist es ein Film von stillem Humanismus und nachdenklicher Ironie, einer, der Zeit mit diesen Plünderern Mayuzumi und Takahashi verbringt, um mit sanftem Humor zu enthüllen, dass auch sie nur Rädchen in einer Maschinerie sind. Die Dinge sind kompliziert, was aber nicht heisst, dass Hamaguchi eine relativistische Weltanschauung vertritt, in der es keine Bösewichte gibt – denn er weiss sehr genau, dass diese für die Bösen sehr bequem sein kann. Mit Sparsamkeit berührt der wiederholt in metaphysische Welten abgleitende Film Themen wie Overtourism, die globale Erwärmung mit den damit verbundenen Wasserkriegen und verheerenden Bränden, den Besitz des Landes und die Auswirkungen der aktuellen Mode erholsamer Waldrückzugsorte für reiche, gestresste Stadtbewohner – und legt darüber den hypnotisierenden Soundtrack von Eiko Ishibashi.»

 

Reservieren:

Fr 12.04.19h10
So 14.04.14h50
Di 16.04.15h40
Mi 24.04.18h20
Fr 03.05.15h20
So 12.05.15h20
Trailer