Premierenfilm

Echte Schweizer

CH 2023, 77 Min., DCP, O/d-f, ab 10 Jahren
Regie: Luka Popadić
Mitw.: Saâd Dhif, Andrija Stojković, Thuruban Tuchchathanan, Luka Popadić u.a.

Sie heissen Saâd Dhif, Andrija Stojković und Thuruban Tuchchathanan; ihre Eltern kamen aus Tunesien, Serbien und Sri Lanka. Mit Regisseur Luka Popadić, Schweizer mit serbischen Wurzeln, haben sie etwas gemeinsam: Sie sind Offiziere der Schweizer Armee. Mit viel Sinn für Selbstironie, Witz und bisweilen auch schwarzen Humor porträtiert der 1980 in Baden geborene Luka Popadić sich und seine drei Dienstkameraden im zivilen wie im militärischen Leben. Als Banker, Ingenieur, Diplomat und Grafiker sind die vier Secondos ausserhalb ihres militärischen Lebens in gut schweizerisch-soliden Berufen tätig. Die Antwort auf die Frage, ob Menschen mit ausländischen Wurzeln vielleicht die besseren Schweizer:innen sind, lässt «Echte Schweizer» ebenso offen, wie der Film auch so manch liebgewordene Denkgewohnheiten auf den Kopf stellt. Denn Regisseur und Hauptfigur Luka Popadić passt in keine Schublade. Das beweist auch seine bisherige Filmografie, die zahlreiche preisgekrönte Kurzfilme umfasst, etwa die Dokumentation «Edmund in Knezevac» über einen linken Schweizer Anwalt, der in einem serbischen Dorf seinen eigenen Staat gründet, oder den dramatischen Spielfilm «Roter Schnee» über jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Mit «Echte Schweizer», an dem Popadić über sechs Jahre gearbeitet hat, legt er nun seinen ersten langen Kinofilm vor und hat damit bei der Weltpremiere an den diesjährigen Solothurner Filmtagen auch gleich den Publikumspreis gewonnen. Tobias Sedlmaier schreibt in den CH-Media-Zeitungen: «Auch wenn ‹Echte Schweizer› eine promilitärische Haltung einnimmt, was angesichts seines Erzählers glaubhaft und ehrlich ist, sieht er seine Welt nicht durch die rosarote Brille. (…) Ein Muslim, der Alkohol in seinem Fondue verweigert, erntet Zurückweisung vom Vorgesetzten. Und bei den heiklen Fragen, ob man im Ernstfall für die Schweiz töten oder selbst sterben würde, geraten die Interviewten ins Stottern, wiegeln ab. Kann sich das Schweizer Militär auf seine Secondos nicht verlassen, wie Ueli Maurer einst meinte? Viele Secondos begegnen dieser Unfairness mit noch mehr Engagement. (…) ‹Echte Schweizer› erfüllt eines der Schlagworte, die das Leitungsteam der Solothurner Filmtage bei der diesjährigen Ausgabe immer wieder aufbrachte: Komplexität aushalten.»

 

Reservieren:

Fr 05.04.17h20
Di 09.04.18h50
Sa 13.04.12h45
Fr 19.04.13h45
So 28.04.12h30
Trailer