Premierenfilm

Stop Making Sense

US 1984, 88 Min., DCP, E, ab 8 Jahren
Regie: Jonathan Demme
Mitw.: David Byrne, Tina Weymouth, Chris Frantz, Jerry Harrison, Bernie Worrell, Alex Weir, Steve Scales, Lynn Mabry, Ednah Holt u.a.

1983 erschien nach einer kreativen Pause das fünfte Studioalbum der Talking Heads, «Speaking in Tongues». Die New Yorker Band wurde bis dahin unter Musikkritiker:innen und -kenner:innen zwar hoch gehandelt, einem grösseren Publikum war sie aber kaum bekannt. Das änderte sich nun schlagartig. Der Song «Burning Down the House» wurde zum Hit, und das Cover des Albums, gestaltet vom berühmten Künstler Robert Rauschenberg, erregte Aufsehen. Der New Yorker Regisseur Jonathan Demme, der zuvor einige Komödien und Krimis inszeniert hatte, filmte die Band im Dezember 1983 an drei Abenden im Hollywood Pantages Theatre während ihrer Promotiontour für das neue Album. Von den bis dahin üblichen Mitschnitten von Rockkonzerten unterscheidet sich «Stop Making Sense» durch mehrere Aspekte: Bis zum letzten Song verzichtet Demme auf direkte Aufnahmen vom Publikum, das nur in einigen Grossaufnahmen sichtbar wird. Sänger und Talking-Heads-Mastermind David Byrne bestand darauf, dass die Band nicht wie üblich von farbigen Scheinwerfern angestrahlt werde. Auf Kommentare oder Zwischenschnitte mit Interviews der Musiker:innen wartet man vergeblich. Der Film fokussiert ganz auf das Geschehen auf der Bühne, was ihm eine Energie und Unmittelbarkeit verleiht, die neue Massstäbe setzte. «Stop Making Sense», 1985 als bester Dokumentarfilm mit dem Preis der National Society of Film Critics ausgezeichnet, gilt vielen Kritiker:innen noch heute als bester Konzertfilm aller Zeiten. Zum 40. Geburtstag kehrt das legendäre Werk frisch restauriert auf die grosse Leinwand zurück. Im Viennale-Programm 2017 hiess es zum Film: «Die scharfsichtigen, sprachlichen Nervenläufe des Sängers David Byrne und eine Musik aus federnden Funk-Rhythmen und polyrhythmischem Getrommel schufen einen popmusikalischen Goldstandard, der noch jahrelang gültig sein sollte. In seinem berühmten Konzertfilm schafft es Jonathan Demme, die Magie der Gruppe mit solcher Intensität einzufangen, dass der Eindruck entsteht, hier werde eine ganze Epoche zur Metapher verdichtet: Zwischen neurotischer Körperchoreografie und multimedialem Beschuss der Sinne erstehen die Reagan-Jahre wie in einer Séance als geisterhafte Inszenierung.»

 

Reservieren:

Di 02.04.20h30
Sa 06.04.21h15
Fr 12.04.21h15
Do 18.04.18h40
Mo 22.04.20h30
Trailer