Kurdischer Kulturverein

Sara – Mein ganzes Leben war ein Kampf (Jiyana min her şer bu)

DE 2015, 95 Min., DCP, O/d, ab 16 Jahren
Regie: Dêrsim Zêrevan
Mitw.: Sakine Cansız, Zeynep Cansız, İsmail Cansız, Metin Cansız, Haydar Cansız, Nesibe Cansız, Ali Haydar Kaytan, Besê Şîmal, Sozdar Avesta, Zaxo Zagros, Fatma Adir u.a.

Am 9. Januar 2013 stand die Welt für alle, die der kurdischen Freiheitsbewegung verbunden sind, einen Moment still. Eine ihrer wichtigsten Persönlichkeiten, Sakine Cansız, war mit ihren Weggefährtinnen Fidan Doğan und Leyla Şaylemez in Paris regelrecht hingerichtet worden. Mehr als zehn Jahre später sind die Hintergründe dieser Morde, an denen laut der Pariser Ermittlungsbehörden der türkische Geheimdienst MIT beteiligt gewesen sein soll, nicht vollständig geklärt. Sakine Cansız war die prominenteste Kämpferin für die Rechte der Kurd:innen in der Türkei. Sie war Gründungsmitglied der Arbeiterpartei Kurdistans PKK, enge Vertraute des in der Türkei inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan und wurde zu einer der wichtigsten Symbol- und Identifikationsfiguren für die kurdische Bewegung, insbesondere für kurdische Frauen. Weil sie in Elâzığ in der Osttürkei eine Zweigstelle der Arbeiterpartei Kurdistans eröffnete, wurde sie 1979 verhaftet und zu 24 Jahren Haft verurteilt. Wegen ihres Widerstands im Gefängnis von Diyarbakir, wo sie schwerste Folter erleiden musste, wurde sie bereits zu Lebzeiten zur Legende. Nachdem sie nach mehreren Prozessen 1991 endlich freikam, nahm sie den Decknamen Sara an und schloss sich dem bewaffneten Kampf an. Cansız stieg zu einer der wichtigsten PKK-Kaderfiguren in Europa auf und erhielt 1998 in Frankreich politisches Asyl. In den 1990er-Jahren veröffentlichte sie ihre dreibändige Biografie «Mein ganzes Leben war ein Kampf», die ihren langjährigen Kampf in der kurdischen Bewegung schildert und Dêrsim Zêrevans Debüt den Titel gab. Der kurz nach Cansız’ Tod entstandene Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der rebellischen, unnachgiebigen und starken Frau von ihrer Kindheit in Dersim bis zu ihrer Ermordung in Paris anhand von Archivmaterial und Gesprächen mit Familienmitgliedern, Weggefährt:innen sowie Freund:innen, die an die wichtigsten Stationen in Sakine Cansız’ Leben erinnern, das ganz im Zeichen des politischen Kampfes stand.

 

Anschliessend sind die Zuschauer:innen zum Apéro eingeladen.

 

Reservieren:

So 28.04.18h10
Anschliessend sind die Zuschauer:innen zum Apéro eingeladen.
Trailer