Premierenfilm

Blaze

US 2018, 127 min, DCP, E/d-f
Regie: Ethan Hawke
Darst.: Ben Dickey, Alia Shawkat, Charlie Sexton, Josh Hamilton, Charles Adam, Charles Barber, Brett Beoubay, Martin Bats Bradford, Robert Casiello u.a.

Der US-amerikanische Singer-Songwriter und Countrymusiker Michael David Fuller (1949–1989), der unter seinem Künstlernamen Blaze Foley auftrat, war ein Grosser seines Fachs. Und er war einer, der zwar von Stars wie Townes Van Zandt als einer der wichtigsten Einflüsse genannt wird, selber aber ausserhalb seiner texanischen Heimat kaum Bekanntheit erlangte. In der 2008 erschienenen Biografie «Living in the Woods in a Tree» beschreibt Sybil Rosen, Ex-Frau und Muse von Foley, das Leben des exzentrischen und selbstzerstörerisch veranlagten Musikers, der zeitweise in einem Baumhaus lebte, viel trank und schliesslich bei einem Streit unter mysteriösen Umständen vom Sohn seines Freundes Concho January erschossen wurde. Ethan Hawke, selbst Texaner und grosser Fan von Blaze Foley und seiner Musik, adaptierte Sybil Rosens Buch für das Kino und konnte Rosen – die im Film von Alia Shawkat («May in the Summer») verkörpert wird – für die Mitarbeit am Drehbuch gewinnen. Der im Januar dieses Jahres am Sundance Film Festival uraufgeführte Film war im August auch ein Highlight des Festivals Locarno und wurde auf der Piazza Grande in Anwesenheit des Regisseurs vom Publikum gefeiert. «Blaze» ist der vierte Kinofilm, bei dem Ethan Hawke nicht vor, sondern hinter der Kamera steht, und sein bisher ambitioniertestes Werk. In dem Film, der viel mehr ist als ein Biopic über einen verkannten Südstaaten-Musiker, verwebt er Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Blaze Foley. Verkörpert wird er von Ben Dickey, einem Musiker aus Arkansas, der hier erstmals als Schauspieler auftritt. Mit traumwandlerischer Sicherheit schafft es Ethan Hawke, die drei Zeitebenen – repräsentiert durch Foleys Liebe zu Sybil Rosen, seine letzte Nacht und seine Lieder – zu einer faszinierenden Einheit zu verbinden, in der auch einige bekannte Gesichter wie Kris Kristofferson oder Richard Linklater kurze Gastauftritte haben. Owen Gleiberman schrieb in Variety: «‹Blaze› ist ein wild in der Zeit herumspringender und wunderschön gemachter Film, der Blaze Foleys Geschichte erzählt, indem er auf eine Handvoll unterschiedlichste Momente eingeht. Ein Film, wie aus dem Leben gegriffen – roh und unordentlich, täuschend ziellos, aber immer explorativ.»

 

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