Premierenfilm

Amori

IT 2017, 92 min, DCP, I/d-f
Regie: Francesca Comencini
Darst.: Lucia Mascino, Thomas Trabacchi, Carlotta Natoli, Valentina Bellè, Camilla Semino Favro, Filipo Dini, Iaia Forte, Frank Oulton u.a.

Der Römer Literaturprofessor Flavio und die Dozentin Claudia waren jahrelang ein Paar, liebten sich, stritten sich, trennten sich, versöhnten sich wieder – bis Flavio eines Tages nach über sieben so leidenschaftlichen wie konfliktreichen Jahren voller Turbulenzen endgültig Schluss macht. Während er sich rasch von dieser gemeinsamen Vergangenheit loszulösen versteht, kommt sie nicht über die Trennung hinweg. Mit einer Besessenheit, die immer absurdere Züge annimmt, kämpft sie für die Illusion eines Neuanfangs und bleibt dabei doch nur eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs. Da helfen keine gut gemeinten Tipps und Ratschläge von Diana, der besten Freundin; der Schmerz einer verlorenen Liebe bleibt stärker, auch wenn er für Aussenstehende nur noch komisch wirkt. Thomas Trabacchi und Lucia Mascino geben in diesem Liebesparcours voller Verrücktheiten schauspielerisch alles. «Amori» ist bereits Francesca Comencinis achter Spielfilm, deren vorletzten Film «Il spazio bianco» wir 2012 im Kinok zeigten. Familiär ist die 1961 in Rom geborene Regisseurin filmisch vorbelastet: Francesca Comencinis ältere Schwester Cristina, Jahrgang 1956, ist ebenfalls Filmregisseurin, und Luigi Comencini (1916–2007), der Vater der beiden, war einer von Italiens wichtigsten Regisseuren der Nachkriegszeit. Bekannt geworden ist er sowohl durch neorealistische Filme als auch durch leichte Commedie all’italiana – der Einfluss von letzteren ist auch in «Amori» stark spürbar. Francesca Comencini sagt über ihren Film, der seine Weltpremiere im August 2017 auf der Piazza Grande am Locarno Festival erlebte: «Ich glaube, dass sich hinter all diesen Liebeswirren eine der grossen Utopien unserer Zeit verbirgt. Ein versteckter Schatz liegt in diesem Einander-Nachrennen, in den Missverständnissen, in den durchgestrittenen Nächten. Dahinter steckt der Wunsch nach einer anderen Art des Zusammenseins für emanzipierte Frauen und Männer, ohne dafür einen zu hohen Preis zahlen zu müssen. Denn die bisherigen Formen des Zusammenlebens werden durch das Schweigen der einen und die Vorherrschaft der anderen nach wie vor für bare Münze verkauft, sind aber längst nicht mehr erträglich.»

 

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