Premierenfilm

Menashe

US 2017, 82 min, DCP, Jiddish/E/d
Regie: Joshua Z. Weinstein
Darst.: Menashe Lustig, Yoel Falkowitz, Ruben Niborski, Meyer Schwartz, Yoel Weisshaus u.a.

Der verwitwete Menashe lebt mit seinem Sohn Rieven in der chassidischen Gemeinde Brooklyns im Stadtteil Borough Park. In dieser ultraorthodoxen jüdischen Community gelten strikte Regeln; das weiss auch Menashe, der als Kassierer in einem jüdischen Supermarkt nur wenig verdient und wegen seiner langen Arbeitszeiten kaum Zeit für seinen Sohn hat. So ist er gezwungen, den kleinen Rieven in den Haushalt seines Schwagers zu geben. Es ist weniger seine missliche finanzielle Lage, die ihn zu diesem Schritt zwingt, als vielmehr das unerbittliche Gesetz der Thora, nach dem ein Kind nicht in einem Haushalt ohne Mutter aufwachsen darf. Doch eines Tages gibt der Rabbi Menashe eine Chance: Er darf seinen Sohn für eine Woche zu sich nehmen, und wenn er in dieser Zeit eine Frau findet, erhält er auch wieder das Sorgerecht für Rieven. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt … Das Spielfilmdebüt des 1983 in New York geborenen Joshua Z. Weinstein, der bislang nur Dokumentarfilme realisierte, war einer der Publikumslieblinge der diesjährigen Berlinale. Der fast ganz in Jiddisch gedrehte Film – eine Sprache, die der Regisseur nicht versteht – bietet einzigartige Einblicke in eine Welt, die man so noch kaum im Kino gesehen hat. «Gedreht an Originalschauplätzen, eingefangen in fantastischen Kinobildern, vermischen sich Fiktion und reales Leben, was schon mit dem Hauptdarsteller beginnt. Denn Menashe wird dargestellt vom Schauspieler Menashe Lustig, der tatsächlich in der Welt des chassidischen Judentums lebt. Seine Lebensgeschichte wurde in Teilen zum Ausgangspunkt für die Erzählung. Die weiteren Darsteller stammen ebenfalls alle aus diesem Umfeld (…), in dem es eng wird für Menashe, wenn sein Schwager und er ihren Konflikt beim Rabbi vortragen. Dieser gibt dem liebenden Vater eine Woche Gnadenfrist, um ein Leben in Angriff zu nehmen, das nicht mehr dasselbe sein wird wie bisher. Aber ein Leben, das weitergeht, nicht stillsteht, wie der Rabbi Menashe erklärt. Joshua Z. Weinsteins lässt uns an dieser einen, vielleicht letzten Woche teilhaben, bringt uns einen Menschen näher, der sich entscheiden muss, wieder Tritt zu fassen im Leben, will er nicht alles verlieren, was er noch hat: seinen Sohn. Ein einzigartiger Film.» Manuel Schubert, blogs.taz.de

 

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