Premierenfilm

Lasst die Alten sterben

CH 2017, 92 min, DCP, Dialekt
Regie: Juri Steinhart
Darst.: Max Hubacher, Christoph Gaugler, Dimitri Stapfer, Jessy Moravec, Julian Koechlin, Olivia Lina Gasche, Samir Klipic, Giulin Stäubli, Flurin Giger, Regula Imboden u.a.

Der Teenager Kevin Baumann ist ein gelangweilter Jugendlicher von heute. Er hat zwar die Prüfung an die Kunstschule bestanden, hat ein verständnisvolles, gutsituiertes Elternhaus mit einem Vater, der ein 1980er-Revoluzzer war, und einer Mutter, die eine erfolgreiche Geschäftsfrau ist – trotzdem kotzt ihn alles an. Das Ritalin, das er seit über einem Jahrzehnt nehmen muss, setzt er kurzerhand ab. In diesem Zustand erscheint ihm plötzlich ein Punk, der alles über ihn weiss und ihn auffordert, mit seinem besten Freund Manu ein Haus zu besetzen, dort eine Kommune zu gründen und so zu leben wie die Rebellen der 1980er-Bewegung. Nach einem «Kommunen-Casting» findet sich rasch ein verrückter Trupp zusammen: drei Männer, zwei Frauen und ein Baby. Als erstes Ritual müssen sich die sieben Kommunardinnen und Kommunarden von ihren Smartphones trennen. Als kurz darauf Kevins Vater vor der Tür steht, der von seiner Frau aus dem Haus geschmissen wurde, kann die 1980er-Revolte, reloaded, richtig losgehen. «Lasst die Alten sterben» ist der erste Kinospielfilm von Juri Steinhart: ein irrer Spass aus dem Geist von Punk und «Macht-kaputt-was-euch-kaputt-macht», mit einem grossartigen «Ex-Verdingbub» Max Hubacher als Hauptdarsteller. Der 1980 in Bern geborene Regisseur Juri Steinhart wurde bisher vor allem durch das neun Folgen umfassende transmediale Projekt «Experiment Schneuwly» (2014/15) bekannt. Bereits in dieser von der SRG koproduzierten Trash-Mockumentary-Serie um ein kinderloses Ehepaar in der Berner Provinz und seine Abenteuer beim Fernsehen herrschte ein ähnlich absurd-anarchistischer Geist, der nun auch «Lasst die Alten sterben» kennzeichnet. «Manche Eltern sind heute progressiver als ihr Nachwuchs. Den jungen Menschen fehlt die Reibung, das Lebenselixier jeder Revolution. Gründe, unzufrieden zu sein und etwas ändern zu wollen, würde es in der heutigen Welt jedoch genügend geben. Das hat mich interessiert, ich wollte herausfinden, warum dies so ist. (…) So ist der Film eine satirisch angehauchte Ursachenforschung aus meiner Wahrnehmung. Nicht aus dem verklärten Blickwinkel der Lauten aus den Achtzigern erzählt und nicht aus dem naiven Blick der Stillen von heute gezwitschert.» Juri Steinhart

 

Die Premiere am Donnerstag, 12. Oktober, findet in Anwesenheit des Regisseurs Juri Steinhart und der Schauspieler Dimitri Stapfer, Olivia Lina Gasche, Julian Koechlin und Samir Klipic statt.

 

Reservieren:

Trailer