Premierenfilm

This Beautiful Fantastic

UK/US 2016, 100 min, DCP, E/d
Regie: Simon Aboud
Darst.: Jessica Brown Findlay, Andrew Scott, Jeremy Irvine, Tom Wilkinson, Anna Chancellor, Sheila Hancock, Eileen Davies, Charlotte Asprey u.a.

Bella liebt die kleinen Dinge, die ihre Fantasie beflügeln, und träumt davon, Kinderbücher zu schreiben. Im echten Leben und in ihrem Haus aber liebt sie Ordnung über alles. Natur ist ihr ein Graus, bedeutet sie doch Willkür und Chaos. Als sie von ihrem Vermieter gezwungen wird, ihren verwilderten Garten innerhalb eines Monats in einen blühenden zu verwandeln, weil ihr sonst die Kündigung droht, bekommt sie unerwartet Hilfe von ihrem mürrischen Nachbar Alfie. Dieser besitzt nicht nur einen grünen Daumen und Lebensweisheit, sondern beschäftigt auch den begabten Koch Vernon. Vernon ist nicht nur kulinarisch versiert, sondern hat auch ein besonderes Gespür für Menschen … Aus dem Spannungsfeld zwischen Ordnung und Chaos, Mensch und Natur zaubert der Brite Simon Aboud, der Paul McCartneys Schwiegersohn ist, ein nur vage im Hier und Jetzt verortetes, versponnenes Märchen, in dem drei Menschen von anfänglicher Abneigung zu einer gut funktionierenden Zweckgemeinschaft zusammenwachsen. Für seinem Film konnte Aboud Jessica Brown Findlay, bekannt aus «Downton Abbey», und Tom Wilkinson («Michael Clayton») gewinnen. Seine Figuren liegen dem Regisseur merklich am Herzen. Trotz ihrer Neurosen sind sie liebenswerte Charaktere, zudem very british in ihren Spleens und Verschrobenheiten, sodass man sich der unterhaltsamen Zauberkraft dieses cineastischen Gartens kaum entziehen kann. «Es ist schwer, einen Film wie ‹This Beautiful Fantastic› zu kritisieren. Schliesslich soll hier alles märchenhaft und charmant und bezaubernd sein – ‹Amélie› hat man ja auch nicht vorgeworfen, dass die wahren Konflikte der französischen Gesellschaft nicht repräsentiert waren. Selbst die Tatsache, dass ‹This Beautiful Fantastic› so deutliche Anleihen bei ‹Amélie› nimmt, muss nicht unbedingt stören, trifft Abouds Film doch recht präzise den melancholisch-eigensinnigen Ton von Jean-Pierre Jeunets Kinoerfolg aus dem Jahr 2001. Wie damals liegt die Entscheidung ganz beim Zuschauer – sich mittragen zu lassen in die Welt der Sonderlinge, in der Probleme wie Arbeitslosigkeit, Behinderung oder Mietwucher stracks gelöst werden, oder miesepetrig daneben zu sitzen und mangelnden Realismus zu beklagen.» Barbara Schweizerhof, Berliner Morgenpost

 

Reservieren:

Trailer