Being John Malkovich

US 1999, 113 min, Digital HD, E/d
Regie: Spike Jonze
Darst.: John Malkovich, John Cusack, Cameron Diaz, Ned Bellamy, Eric Weinstein, Octavia Spencer, Mary Kay Place, Orson Bean, Catherine Keener, K.K. Dodds u.a.

Schon immer davon geträumt, jemand anders zu sein? Der Puppenspieler Craig Schwartz ist beruflich, privat und finanziell am Ende. Um sich seiner Geld- und Beziehungssorgen zu entledigen, nimmt Craig einen Aktenjob in der kuriosen siebeneinhalbten Etage eines Wolkenkratzers an. Dort entdeckt er eine geheime Pforte, die ihm einen Kurzbesuch im Kopf des Hollywood-Stars John Malkovich ermöglicht. Mit Hilfe seiner unterkühlten Kollegin Maxine, die er anhimmelt, will Craig den Gehirntrip vermarkten. Als sich seine Frau in seine Kollegin verliebt, schlüpft er dauerhaft in den fremden Körper und nutzt Malkovichs Popularität. Dabei gerät er aber anderen Interessenten in die Quere. Ein erbitterter Kampf um die Vorherrschaft im Kopf des Schauspielers beginnt. Regisseur Spike Jonze hat in seinem Erstling mehr Einfälle untergebracht, als andere in ihrer ganzen Karriere haben. Merten Worthmann meinte in Die Zeit: «‹Being John Malkovich› ist ein Glücksfall fürs Kino: eine vor Fantasie überbordende Komödie, die durch ihren Ideenreichtum, die geschliffenen Dialoge und die wunderbare Besetzung gänzlich begeistert. Es hat wohl selten einen Film gegeben, in dem eine vergleichbare Menge bizarrer Einfälle versammelt war, ohne dass gleich sicherheits- oder genrehalber das Etikett ‹Fantasy› draufklebte. ‹Being John Malkovich› ist kafkaesk durch und durch, zugleich muss man ihn gegen eine solche Beklemmungs-Vokabel in Schutz nehmen. Hier bleibt alles heiter – wie sehr die Figuren auch im Schleudergang der Ereignisse den Boden unter den Füssen verlieren. (…) ‹Being John Malkovich› schliesst mit einer Reihe feindlicher Übernahmen. John Malkovich ist nicht mehr Herr seiner selbst, aber auch der grosse Puppenspieler Craig muss irgendwann die Kontrolle wieder abgeben. Beim Identitätspoker scheint schliesslich jeder Einsatz erlaubt, und jeder Gewinn ist möglich, bis hin zum ewigen Leben in immer neuen Körpern. Aber auch das Risiko wird immer grösser. Nicht einmal seines eigenen Kopfes kann man mehr sicher sein. In diesem Menschenpark gibt es keine Regeln.»

 

Der Bonner Philosoph Martin Booms führt in den Film ein und diskutiert anschliessend mit dem Publikum über die Fragen: Bin ich ich, hab’ ich mich – oder nicht?