Architektur im Film

Das Versprechen – Architekt BV Doshi

DE 2023, 90 Min., DCP, O/d, ab 12 Jahren
Regie: Jan Schmidt-Garre

Der 2018 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnete indische Architekt Balkrishna Vithaldas Doshi (1927–2023) war ein Pionier in Nachhaltigkeit und sozialem Wohnungsbau. Ausgehend von der modernen Formensprache seiner Mentoren Le Corbusier und Louis Kahn entwickelte er ein eigenes ästhetisches Vokabular in Einklang mit der Tradition sowie den klimatischen und lokalen Gegebenheiten Indiens. Bereits in den 1960er-Jahren realisierte er energiesparende Bauten aus lokalem Baumaterial und mit natürlicher Klimatisierung. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen als Sohn eines Tischlers, studierte Doshi in Bombay und London Architektur und begann 1951 im Pariser Büro von Le Corbusier zu arbeiten. Diese Zusammenarbeit war für sein weiteres Schaffen wegweisend, wie er anlässlich der Pritzker-Preisverleihung erklärte: «Ich verdanke diesen angesehenen Preis meinem Guru Le Corbusier. Seine Lehren haben mich dazu gebracht, über Identität nachzudenken und haben mich gezwungen, neue regionale, zeitgenössische Ausdrucksformen für einen nachhaltigen, ganzheitlichen Lebensraum zu finden.» Im Porträt des deutschen Regisseurs Jan Schmidt-Garre, der sich vor allem mit Kunst- und Musikdokumentarfilmen einen Namen machte, führt Doshi – eine charismatische Persönlichkeit von ungeheurer Wachheit und Präsenz und bis ins hohe Alter voller Enthusiasmus für seine Arbeit als Architekt – chronologisch durch sein Werk. Umringt von Studierenden sieht man ihn an der von ihm gegründeten Hochschule für Architektur CEPT in Ahmedabad, in seinem Wohnhaus und Architekturbüro sowie im angeregten Gespräch mit Bewohner:innen des Aranya Low Cost Housing in Indore, einer sozialen und auf Modifizierbarkeit angelegten Wohnbausiedlung. «Architektur ist ein Dialog», sagt Doshi, der kurz nach den Dreharbeiten verstarb. Ulrike Alber-Vorbeck schreibt auf baunetz.de: «Dass Doshi beinahe jederzeit in Kontakt und Austausch mit Menschen ist, verwundert nicht. (…) Dies unterstreicht seine Auffassung von Architektur und Stadt als zu gestaltende soziale Handlungs- und Erfahrungsräume.»

 

Am 19. März führt Vera Simone Bader, Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Architekturmuseum der TU München, in den Film ein.

 

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