Premierenfilm

The Happy Film

US/AT/FR/ID/UK 2016, 93 min, DCP, O/d
Regie: Hillman Curtis, Ben Nabors, Stefan Sagmeister
Mitw.: Stefan Sagmeister, Jonathan Haidt, Sheenah Hankin, Ben Nabors, Jessica Walsh u.a.

Der österreichische Grafikdesigner Stefan Sagmeister ist ein durchwegs erfolgreicher Mensch: Er lebt in seiner Traumstadt New York, gestaltet Album-Cover für die Rolling Stones, Jay-Z oder die Talking Heads und ist dafür bereits zweimal mit dem Grammy ausgezeichnet worden. Aber in seinem Kopf geistert die Frage herum, ob das wirklich alles ist. Er entschliesst sich, ein Design-Projekt aus sich selbst zu machen. Kann er seine Persönlichkeit umgestalten und so ein besserer Mensch werden? Kann er durch Übung lernen, glücklich zu sein? Doch in den Selbstversuch schleicht sich sein Leben ein und bringt alles durcheinander, denn das Gespinst aus Kunst, Sex, Liebe und Tod scheint undurchdringbar. Seine Selbst-Gestaltung und schmerzvolle Erfahrungen führen ihn auf eine Reise, die ihn näher zu sich selbst bringt, als jemals geplant. Anders als andere Filme zu Selbstversuchen und Selbsthilfe geht «The Happy Film» sein Sujet nicht wissenschaftlich an, sondern der Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Sagmeister setzt vor allem sich selbst ins Bild, spricht häufig direkt in die Kamera, filmt sich, sein Leben und nicht zuletzt seine Frauen auf direkte, um nicht zu sagen exhibitionistische Weise und zeigt seine Suche nach einer Art Glücksformel ohne jede Rücksicht auf Verluste. «Gäbe es einen internationalen Preis für den bestaussehenden Film des Jahres, er wäre diesem hier wohl ziemlich sicher. ‹The Happy Film› ist in visueller Hinsicht ein absolutes High-End-Produkt. (…) Dennoch erklärt Stefan Sagmeister am Schluss sein Projekt für mehr oder weniger gescheitert. (Man darf das wohl teilweise für Ironie halten. Seine Vortragsreihe und die Ausstellung zum Glücksthema, die er während der Zeit der Dreharbeiten konzipierte, waren derweil ungemein erfolgreich.) Das macht natürlich nichts, denn auch das Scheitern beinhaltet ja eine Erkenntnis – jedenfalls für den Filmemacher selbst. Für viele andere dagegen wird es kaum eine neue Einsicht sein, dass sich Glück weder messen noch per Willenskraft erzwingen lässt. Zuzusehen, wie es einer vergeblich versucht, ist trotzdem anregend. Nicht zuletzt deshalb, weil alles soo gut aussieht. Fast könnte man Lust bekommen, mal wieder die Wohnung aufzuräumen.» Katharina Granzin, taz

 

Reservieren:

Trailer