Premierenfilm

A Dragon Arrives!

IR 2016, 108 min, DCP, O/d-f
Regie: Mani Haghighi
Darst.: Amir Jadidi, Homayoun Ghanizadeh, Ehsan Goudarzi, Ali Bagheri, Kamran Safamanesh, Kiana Tajammol, Mani Haghighi, Nader Fallah u.a.

Gleich zu Anfang eine atemberaubende Szenerie: Detektiv Babak Hafizi fährt im orangefarbenen Chevrolet Impala über einen Friedhof inmitten einer Wüstenlandschaft auf ein verlassenes Schiffswrack zu. Es ist der 22. Januar 1965. Die Geschichte beginnt mit einem Verweis auf das Geschehen am Vortag, einem Attentat auf den iranischen Staatspräsidenten, das aber historisch nicht verbürgt ist – und damit als symbolischer Hinweis auf die von Gewalt bestimmte Geschichte des Landes zu lesen ist. Hafizi soll den Selbstmord eines politischen Gefangenen untersuchen, der sich im Inneren des Wracks erhängt hat. Die Wände sind mit Tagebuchaufzeichnungen, Romanzitaten und rätselhaften Zeichen übersät. «Wenn du einen Körper begräbst, öffnet die Erde ihren Schlund», warnt ein Einheimischer, nachdem Hafizi den Toten begraben hat. Doch dieser glaubt nicht an Hokuspokus und bleibt über Nacht. Prompt wird die Erde von einem Erdbeben erschüttert, das mysteriöserweise exakt auf das Friedhofsgelände begrenzt bleibt – was geologisch unmöglich ist, wie ihm ein Kollege versichert. Mithilfe eines Toningenieurs und eines Geologen will Hafizi dem Rätsel des Erdbebens und des toten Flüchtlings auf die Spur kommen. «Das Gefühl unaussprechlicher Bedrohung lauert hinter der farbenfrohen Szenerie, so wie unter der Erde die titelgebende Kreatur. Haghighi (…) verliert die politische Dimension seines Mystery-Thrillers nie aus dem Blick. Zugleich verknüpft er den Handlungsfaden mit der eigenen Vergangenheit. Es gibt einen abgenutzten Koffer voller verblasster Fotos, und über die Leinwand flimmern schwarz-weisse Szenen aus dem iranischen Nouvelle-Vague-Film ‹The Brick and the Mirror›. Haghighis Grossvater Ebrahim Golestan drehte ihn im Jahr 1964. Der Grund verschlingt die Toten, aber er spuckt auch Leben aus. Die Vergangenheit lässt sich begraben, aber sie ist nicht tot, sie schläft nur. So wie das Ungetüm des poppigen Noir-Märchens. Hic sunt dracones!» Lida Bach, filmrezension.de

 

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