Premierenfilm

Lou Andreas-Salomé

DE/AT 2016, 113 min, DCP, D
Regie: Cordula Kablitz-Post
Darst.: Nicole Heesters, Katharina Lorenz, Liv Lisa Fries, Helena Pieske, Matthias Lier, Katharina Schüttler, Philipp Hauss, Alexander Scheer u.a.

Es gibt immer wieder Lebensgeschichten berühmter Persönlichkeiten, bei denen man staunt, dass sie noch nie verfilmt wurden. Dieses Biopic gehört dazu. Lou Andreas-Salomé wurde 1861 in eine grossbürgerliche Familie in St. Petersburg geboren; früh schon fällt sie durch ihren Wissensdurst und ihre Verweigerung der traditionellen Frauenrolle auf. Dank eines Mentors kann sie Philosophie und Religionswissenschaften studieren – im fernen Zürich, der damals einzigen Universität, die Frauen zum Studium zulässt. Lou ist radikal in ihren Ansichten über Beziehungen zu Männern; sie findet, nur platonisch könne sie ihnen auf Augenhöhe begegnen. Sie lernt Denker wie den Philosophen Paul Rée und dessen besten Freund Friedrich Nietzsche sowie den Orientalisten Friedrich Carl Andreas kennen. Mit Rée und Nietzsche gründet sie eine platonische Dreier-WG, Andreas heiratet sie – aber nur unter der Bedingung, dass die Ehe platonisch bleibt. Erst als sie mit 35 dem viel jüngeren Rainer Maria Rilke begegnet, hat sie erstmals Sex. Doch auch von dem jungen Dichter lässt sie sich nicht einengen; sie trennt sich wieder von ihm und beginnt Affären mit weiteren Männern. Mit 50 lernt sie Sigmund Freud und die Psychoanalyse kennen und wird zu einer der ersten Frauen, die sich in der neuen Wissenschaft behaupten. Ausgehend vom Jahr 1933, als die Nazis die Macht übernommen haben und Lou Andreas-Salomé zurückgezogen in Göttingen lebt, zeigt der Film in zahlreichen Rückblenden ein unglaubliches Frauenleben. «Dieser Lebensgeschichte zu folgen, heisst in den schillerndsten Farben von der Freiheit zu erzählen, die sich Lou Andreas-Salomé nahm. (…) Die Regisseurin hat vieles ausgespart und weniges dazu erfunden, um die Erzählung geschmeidiger zu machen. (…) Gleich drei Darstellerinnen verkörpern die Hauptfigur in unterschiedlichen Lebensphasen, (…) bieten hervorragende (…) Auftritte, die ihr bewegtes Leben Revue passieren lassen. Dabei begegnet man einer der unabhängigsten Frauen ihrer Zeit, die doch auch als Gefährtin und Muse grosser Männer bekannt wurde. Die Psychoanalyse einer berühmten Frau.» Rüdiger Suchsland, Artechock

 

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